Seelze – Mit dem Übergang vom Sommer in den Herbst ändern sich nicht nur die Temperaturen, sondern vor allem auch die Gegebenheiten auf den Straßen.
Kinder im Herbst
Sehen und gesehen werden
Mit der dunklen Jahreszeit gehen nicht nur fallende Temperaturen und Laubblätter, sondern zumeist auch schlechte Sicht für alle Verkehrsteilnehmer einher. Das gilt auch für die Kleinsten, die sowieso noch Übungsbedarf im Straßenverkehr haben. „Mangelnde Sicht ist eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle“, erklärt Reno Schneider, Leiter der TÜV-STATION Garbsen. „Vor allem Kindern und ihrem Sehvermögen setzt Dunkelheit zu, weil sie Geschwindigkeiten dann noch schwerer einschätzen können.“
Die Wahrnehmungsfähigkeit hängt stark vom Alter ab. So ist z. B. das Sichtfeld von Kindern im Vorschulalter noch tunnelförmig eingeschränkt. Auch das Gefahrenbewusstsein wird erst mit etwa sechs Jahren ausgebildet. Die Kinder benötigen Zeit, um sich in diesem Umfeld zurecht zu finden und ein sicheres und angemessenes Verhalten zu entwickeln. Hinzu kommt, dass auch die Fahrzeugführer eine eingeschränkte Sicht haben. Alle Fahrer sollten insbesondere in der Nähe von Schulen und Haltestellen wachsam sein, weil Kinder aufgrund ihrer geringeren Körpergröße und ihrer fehlenden Erfahrung das Treiben auf den Straßen selbst nicht richtig überblicken und beurteilen können. „Man sollte sich den Gefahren stets bewusst sein und defensiv sowie bremsbereit fahren“, erklärt der TÜV-Experte. Bestenfalls haben die Eltern ihre Sprösslinge schon ausführlich auf den gefährlichen Straßenverkehr und dessen Schwierigkeiten vorbereitet und sie mit Reflektoren ausgestattet.
Hierbei gilt: Der kürzeste Weg ist nicht immer der sicherste.
Vorsicht vor kleinen Monstern am 31. Oktober
Halloween – Ein Fest, das auch in Deutschland immer häufiger und aufwendiger gefeiert wird. In den USA erstrahlen ganze Wohngegenden in gruseliger Atmosphäre, während vor allem Kinder in ihren Kostümen auf die Straße gehen. Und auch bei uns begeistern sich immer mehr kleine Monster für „Süßes oder Saures“.
Passend zum Gruselfaktor begegnen einem vorwiegend dunkel gekleidete Kinder, die zudem aufgeregt sind und unüberlegt durch die Straßen laufen. „Das kann sehr gefährlich werden“, weiß Reno Schneider, Leiter der TÜVSTATION Garbsen. „Laut einer Studie aus den USA werden an Halloween im Durchschnitt viermal mehr Menschen bei Verkehrsunfällen zwischen Autos und Fußgängern getötet als an anderen Tagen.
Deshalb ist es sehr wichtig, dass alle Verkehrsteilnehmer besonders vorsichtig sind.“ An dem betreffenden Abend sollten Fahrzeugführer vorausschauend, bremsbereit und mit einem reduzierten Tempo unterwegs sein. Außerdem empfiehlt es sich, Reflektoren an den Verkleidungen anzubringen und eine Taschenlampe bei sich zu tragen. Masken, die das Sichtfeld einschränken, sollten vermieden werden. „Wir empfehlen Eltern ihre Kinder noch einmal explizit auf das richtige und sichere Verhalten im Straßenverkehr aufmerksam zu machen. Zudem sollten die Kleinen von mindestens einem Erwachsenen begleitet werden“, so der Stationsleiter.
Wenn alle Verkehrsteilnehmer aufeinander achten und mit angemessener Vorsicht unterwegs sind, steht einem erfolgreichen Süßigkeitensammeln nichts im Wege.
GCN/ar