„Gemeinsam sind wir stärker als Gewalt“: Gleichstellungsbeauftragte rückt Kampagne in den Blick

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Seelze – Gewalt in der Familie und Partnerschaft ist nicht nur in Zeiten von Corona ein gesamtgesellschaftliches Thema. Deshalb rückt Seelzes Gleichstellungsbeauftragte Gabriela Giesche die Kampagne „Gemeinsam sind wir stärker als Gewalt“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in den Blick, die auf eine Beteiligung der Gesellschaft zur Informationsverbreitung der Hilfs- und Unterstützungsangebote setzt.

„Veränderungen im Umgang mit Gewalt könne nur dadurch erreicht werden, wenn sich viele in der Gesellschaft gegen Gewalt einsetzen“, erläutert Gabriela Giesche. Gerade in dieser besonderen Zeit der Einschränkungen aufgrund des Coronavirus sollen Menschen, die von physischer oder psychischer Gewalt in der Familie oder Partnerschaft betroffen sind, ebenso ermutigt werden, wie Menschen, die eine derartige Gewaltsituation in ihrem Umfeld vermuten, sich Hilfe und Unterstützung zu holen.

Seit Inkrafttreten der Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Krise wächst auch das Risiko für Gewalt in der Familie und Partnerschaft – die sozialen und räumlichen Einschränkungen bedingen seelische Belastungen und verschärfen Konfliktpotenziale. „Bisher waren die gemeldeten Fälle häuslicher Gewalt in Seelze nicht höher als in den Jahren zuvor. Die Mitglieder des Seelzer Runden Tischs gegen häusliche Gewalt sind sich als Fachkräfte allerdings einig, dass sicherlich Einiges im Vorborgenen geblieben ist“, erläutert Giesche.

Einer Studie der Medizinischen Hochschule Hannover zu Folge haben zur seelischen Gesundheit bereits im April 5 Prozent der Befragten Häusliche Gewalt als Folge seelischer Beeinträchtigungen angegeben. „Mit der Lockerung der Ausgangsbeschränkungen und der in diesem Zusammenhang wieder wahrzunehmenden sozialen Kontakte – zum Beispiel in der Schule, in Vereinen und in der Nachbarschaft – werden Vorkommnisse der häuslichen Gewalt auch erst wieder sichtbar und Möglichkeiten der Offenbarung eröffnet“, erläutert die städtische Gleichstellungsbeauftragte.

Umso dringender ist es, dass Betroffenen selbst, aber auch ihrem Umfeld wie den Nachbarn, Ehrenamtlichen im Verein oder Fachkräften in der Schule, Unterstützung und Hilfe zugänglich gemacht werden. Daher lautet das Motto der Kampagne „Gemeinsam sind wir stärker als Gewalt“, die Giesche mit Vertreterinnen und Vertretern des Seelzer Runden Tischs gegen Gewalt auch in der Stadt Seelze öffentlich machen will.

Die Kampagne des Ministeriums liefert Material zu mehrsprachigen Beratungseinrichtungen und bietet Tipps über das Verhalten in Verdachtsmomenten. Wer diese Aktion unterstützen will, findet die Vorlagen und das Info-Material zur Poster-Aktion des Ministeriums direkt als Download unter: www.staerker-als-gewalt.de/downloads. Darüber hinaus hat die Gleichstellungsbeauftragte eine Übersicht der örtlich zuständigen Beratungsstellen erarbeitet und stellt diese unter: https://www.seelze.de/buergernah/rat-hilfe/gleichstellung/haeusliche-gewalt teilweise zum Ausdrucken und Aushang sowie zur Bekanntmachung in den sozialen Medien der Öffentlichkeit zur Verfügung.

SCN/la