Seelze – Die umfassenden Sanierungsarbeiten an der Schulschwimmhalle in Letter sind nicht mehr zu übersehen: Das Hallenbad ist inzwischen weitgehend entkernt und in einen Rohbauzustand versetzt worden. In den nächsten Monaten soll das Gebäude mit allen erforderlichen Elementen wieder aufgebaut und voraussichtlich im Sommer 2022 als technisch und baulich komplett modernisierte Schulschwimmhalle eröffnet werden.
„Wir sind mit dem Rückbau bis auf einige Kleinigkeiten durch und beginnen jetzt mit dem Aufbau“, sagte Bauleiter Mark Hömke von der Planungsgruppe Hildesheim (PGH) als beauftragtes Ingenieurbüro für Bäder- und Sportstättenbau bei einer Begehung der Baustelle. Probleme mit den Abdichtungen in der erst im Jahr 2013 erneuerten Dachkonstruktion, die ansonsten als eines der wenigen vorhandenen Gebäudeteile der Schulschwimmhalle erhalten werden soll, hätten für einige Verzögerungen gesorgt. „Bei Sanierungen im Bestand ist so etwas aber nie auszuschließen“, sagte Claudius Leist vom städtischen Gebäudemanagement. Dennoch liege die Baustelle aktuell gut im Zeitplan, befand Mark Hömke. Dies sah auch Claudia Kahlert, Leiterin der Abteilung Weiterführende Schulen der Stadt Seelze so. Die Stadt Seelze habe durchaus mit zeitlichen Puffern geplant, um möglichen Behinderungen beim Baufortschritt vorzubeugen, doch im Moment sehe es gut aus. Wesentliche Verzögerungen oder größere Lieferengpässe, etwa aufgrund der Corona-Pandemie, gebe es bisher nicht.
Seit Februar hatten die Beschäftigten der beauftragten Betriebe alle Möbel, Fliesen und darunterliegende Mörtelschichten, sämtliche weiteren Wand- und Bodenoberflächen, alle Fenster und nahezu die gesamte Technik der Schulschwimmhalle demontiert. „Ursprünglich war geplant, dass wir die nicht tragenden Wände erhalten, doch die waren abgängig“, sagte Mark Hömke. Daher seien auch diese Wände, die sich insbesondere in den Bereichen der Umkleiden und Sanitäranlagen befanden, zurückgebaut worden. Auf der anderen Seite könne dadurch in den kommenden ein bis zwei Monaten eine neue Aufteilung der Umkleidebereiche, Duschen und WC-Anlagen geplant und umgesetzt werden. Im Herbst könne dann auch der Einbau der Glasfassade und der ausgewählten Fliesen in Erdtönen beginnen.
„Das Bad wird wirklich toll aussehen“, prognostizierte Claudius Leist. „Dies wird natürlich kein Spaßbad, sondern es bleibt eine Schulschwimmhalle“, betonte er. Dennoch werde das im Jahr 1971 entstandene und seitdem mehrfach teilsanierte Hallenbad mit der aktuellen und umfassenden Sanierung in mehrfacher Hinsicht deutlich aufgewertet. Ein komplett barrierefreier Zugang zu allen Bereichen, der unter anderem über eine Rampe am Eingang gewährleistet wird, ein neuer Mutter-Kind-Bereich, eine deutlich höhere Hygiene dank neuer Wassertechnik, eine neue und komfortable Wärmebank und vieles mehr trage dazu bei. „Die Aufenthaltsqualität wird sich dadurch auf jeden Fall erhöhen“, sagte Mark Hömke.
Dass sowohl zeitlich als auch bautechnisch vieles gut gelinge, sei auch der Expertise der Planungsgruppe Hildesheim zu verdanken, hob Claudius Leist hervor. An vielen Stellen habe er die Erfahrung des Planungsbüros, das bereits mehrere Schwimmbäder saniert hat, bemerkt. „Wir machen so etwas ja schließlich nur einmal im Leben“, sagte er für die Beschäftigten des städtischen Gebäudemanagements.
Das sah auch Mike Starke, Vorsitzender des Vereins Die Qualle, so, der den Betrieb der Schulschwimmhalle seit vielen Jahren organisiert und diese Aufgabe auch künftig übernehmen wird. „Die Zusammenarbeit läuft rund und alles hat Hand und Fuß“, lobte er. „Wir werden von der Stadt Seelze immer einbezogen, sei es bei der Fliesenfarbe oder bei anderen Entscheidungen zur Gestaltung der Innenräume“, sagte der Vereinsvorsitzende. „Es ist total interessant und spannend“, befand auch Letters Ortsbürgermeister Rolf Hackbarth. Nach der Begehung der Baustelle sei er froh, viele Fragen von Bürgerinnen und Bürger zur Sanierung der Schulschwimmhalle beantworten zu können.
Der Rat der Stadt Seelze hatte die Sanierung der Schulschwimmhalle Letter im November 2017 beschlossen. Die technisch und baulich komplett modernisierte Schulschwimmhalle soll nach den aktuellen Plänen im Sommer 2022 eröffnet werden. Die Stadt Seelze kalkuliert dafür mit Baukosten in Höhe von 4,6 Millionen Euro. In diesem Betrag ist eine Investitionsförderung des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport in Höhe von einer Million Euro eingerechnet. Diese Förderung hatte die Stadt Seelze über ein Programm zur Sportstättensanierung beantragt und im Juli 2020 die entsprechende Bewilligung über die Förderhöchstsumme erhalten.
SCN/cu