Steinmetzmeister Oliver Schneider will Stolpersteine für jüdische Familie Willner setzen

Steinmetzmeister Oliver Schneider will Stolpersteine für jüdische Familie Willner setzen
Alexander Masthoff und Oliver Schneider begutachten den Stolperstein-Rohling. Foto Stadt Seelze

Seelze – Steinmetzmeister Oliver Schneider will Stolpersteine für jüdische Familie Willner setzen.

Steinmetzmeister Oliver Schneider aus Seelze plant die Verlegung von sechs Stolpersteinen, um an die jüdische Familie Willner zu erinnern. Bei einem Treffen mit Bürgermeister Alexander Masthoff präsentierte er den Rohling eines Stolpersteins, den er vom Künstler Gunter Demnig erhalten hat.

Die Familie Willner, bestehend aus den Eltern und ihren vier Kindern, lebte in Seelze und wurde während der Zeit des Nationalsozialismus von den Nazis verfolgt. Während den Eltern und den beiden Töchtern die Flucht gelang, wurden die beiden Söhne von den Nazis ermordet. Oliver Schneider möchte mit den Stolpersteinen das Schicksal der Familie Willner und ihre Geschichte in Erinnerung halten. “Ich möchte die Verlegung als würdevollen Akt und als Beitrag zur Erinnerungskultur gestalten”, erklärt Schneider. Ricardo Grünewald, der Sohn von Ilse Grünewald (geborene Willner), plant extra aus Argentinien zur Verlegung der Steine anzureisen. “Es ist mir wichtig, dass die Nachfahren der Willners dabei sind. Die Stolpersteine können einen kleinen Beitrag zur Trauerverarbeitung leisten”, betont Oliver Schneider.

Die Stadt Seelze wird die sechs Stolpersteine für die Familie Willner gespendet bekommen. Bevor die Steine an der Hannoverschen Straße verlegt werden, wird Oliver Schneider sein Projekt am 9. Januar 2024 dem Ausschuss für Bildung und Freizeit vorstellen. Hierfür hat er bereits einen Stolperstein-Rohling ohne Beschriftung von Gunter Demnig bestellt, den er dem Bürgermeister Alexander Masthoff präsentiert hat. “Dies ist ein wichtiges Projekt, das wir als Stadt gerne unterstützen möchten”, erklärt Masthoff. Seelze ist vor Kurzem der Hildesheimer Erklärung gegen Hass, Antisemitismus und Israelfeindlichkeit beigetreten. “Mit der Aktion von Oliver Schneider unterstreichen wir unsere Position gegen jegliche Form von Antisemitismus”, bekräftigt Masthoff die Haltung von Rat und Stadt.

Steinmetzmeister will Stolpersteine setzen – Der Rohling besteht aus einer Messingplatte, die später beschriftet wird, sowie einem Betonstein, der in den Boden eingelassen wird. Oliver Schneider plant jedoch nicht nur die Präsentation des Steins im Ausschuss, sondern möchte auch zu den Seelzer Konfirmanden, Pfadfindern und Schülern gehen. “So gibt es Geschichte zum Anfassen und Anschauen”, erklärt Schneider. Die Pfadfinder aus Lohnde werden nach der Verlegung die Pflege der Steine übernehmen, um deren Erhaltung zu gewährleisten.

SCN/rw