Ehrenamtliches Engagement im Stadtarchiv: Ehepaar Bähre digitalisiert Daten von 22.500 Personen aus alten Stammbüchern und macht sie durchsuchbar

Alte Stammbücher jetzt online durchsuchbar - Ehrenamtliches Engagement im Stadtarchiv: Ehepaar Bähre digitalisiert Daten von 22.500 Personen aus alten Stammbüchern und macht sie durchsuchbar
Alte Stammbücher jetzt online durchsuchbar - Ehrenamtskarte als Dankeschön: Bürgermeister Alexander Masthoff (von rechts) überreicht Angela Bähre und ihrem Ehemann Detlef eine Ehrenamtskarte für ihr Engagement im Stadtarchiv, Foto Stadt Seelze

Seelze – Alte Stammbücher jetzt online durchsuchbar

Ehrenamtliches Engagement im Stadtarchiv: Ehepaar Bähre digitalisiert Daten von 22.500 Personen aus alten Stammbüchern und macht sie durchsuchbar.

In einer zunehmend digitalen Welt gewinnt auch die Erhaltung und Zugänglichkeit historischer Dokumente immer größere Bedeutung. In Seelze hat nun ein Ehepaar eine bemerkenswerte Leistung vollbracht, indem es Tausende von Personenstandsregistern digitalisiert hat.

Seit 2017 widmen sich Angela und Detlef Bähre der Digitalisierung von Stammbüchern aus dem Seelzer Stadtgebiet. Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement haben die Hobby-Genealogen bereits über 22.500 Personenstandsregisterdaten digitalisiert und dem Stadtarchiv zur Verfügung gestellt.

Durch die Arbeit des Ehepaars Bähre konnte das Stadtarchiv Seelze eine bemerkenswerte Erschließungstiefe für die Personenstandsregister erreichen. Stadtarchivarin Martina Krickel erklärt: „Diese hohen Erschließungstiefen sind Ausnahmen in der Archivlandschaft. Dahinter steht die jahrelange Arbeit des Ehepaars, die ihre Ergebnisse dem Stadtarchiv zur Verfügung gestellt haben.“ Die digitalisierten Daten sind nun im Online-System Arcinsys eingetragen und für alle Bürger*innen bequem online recherchierbar.

Die Digitalisierung von Archivunterlagen ist eine wichtige Aufgabe für Stadtarchive, um die Dokumente für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In vielen Städten werden die handschriftlichen Dokumente lediglich eingescannt und hochgeladen, was die Suche nach einzelnen Namen erschwert. In Seelze jedoch hat das Ehepaar Bähre die Daten nicht nur digitalisiert, sondern auch durchsuchbar gemacht. Dies erleichtert die Arbeit für Hobby-Familienforscher erheblich.

„Am Anfang ist es nicht ganz einfach, die vielen verschiedenen Handschriften zu entziffern, aber mit der Zeit liest man sich ein. Mit der Schreibmaschine wurde erst ab den 1970er Jahren in der Seelzer Stadtverwaltung gearbeitet“, erzählt Angela Bähre. Personenstandsregister werden seit dem 1. Oktober 1874 geführt, als Otto von Bismarck in Preußen die Standesämter einführte. In den Registern werden Geburten, Eheschließungen und Sterbefälle des jeweiligen Ortes verzeichnet.

Bürgermeister Alexander Masthoff bedankte sich bei der Übergabe einer Ehrenamtskarte an das Ehepaar für deren wertvolle Arbeit: „Vielen Dank für diese unbezahlbare und wertvolle Arbeit. Ich hoffe, Sie werden mit der Karte schöne, gemeinsame Erlebnisse haben.“ Angela Bähre erhielt die Ehrenamtskarte als Dankeschön, während ihr Ehemann Detlef diese bereits durch seine Mitgliedsarbeit in einem hannoveraner Genealogenverein besitzt.

Die digitalisierten Daten stammen aus verschiedenen Orten des Seelzer Stadtgebiets. Bereits online einsehbar sind die Daten ab dem Jahr 1874 aus Almhorst, Dedensen, Döteberg und Gümmer. Die Daten der weiteren Stadtteile sollen bis Anfang Oktober in das System eingetragen werden. Lediglich die Daten aus Velber sind aufgrund vergangener Zuständigkeiten im Stadtarchiv Hannover zu finden.

Bevor die digitalen Tabellen von Angela und Detlef Bähre im Online-System bereitgestellt werden können, müssen sie noch technisch aufbereitet werden. Dabei sind neben den Fristen von 110 Jahren nach der Geburt, 80 Jahren nach der Eheschließung und 30 Jahren nach einem Sterbefall auch datenschutzrechtliche Bestimmungen zu beachten. Viele Randvermerke enthalten Daten zu noch lebenden Personen, die nicht veröffentlicht werden dürfen.

Für alle Hobby-Familienforscher hat Detlef Bähre noch einen Extratipp: „Manchmal ist man sich ganz sicher, dass eine Person in dem Ort gelebt hat, kann jedoch keine Sterbedaten finden. Dann könnte es daran liegen, dass die Person im Krankenhaus einer anderen Stadt gestorben ist. Ein Sterbefall wird immer in der Stadt beurkundet, in der die Person tatsächlich gestorben ist, unabhängig vom eigentlichen Wohnort.“ Die Stadt Seelze bietet ab sofort eine bequeme Online-Recherche für alle Interessierten an.

Alte Stammbücher jetzt online durchsuchbar – Bei Fragen steht Stadtarchivarin Martina Krickel unter [email protected] oder telefonisch unter 05137/6069 zur Verfügung.

SCN/rw