Übung unter realistischen Bedingungen: Feuerwehr Seelze trainiert Gefahrgut-Einsatz im Industriebetrieb

    Übung unter realistischen Bedingungen: Feuerwehr Seelze trainiert Gefahrgut-Einsatz im Industriebetrieb
    Gefahrgut-Einsatzübung unter realistischen Bedingungen im Industriebetrieb, Foto Feuerwehren Seelze

    Seelze – Übung unter realistischen Bedingungen: Feuerwehr Seelze trainiert Gefahrgut-Einsatz im Industriebetrieb

    Am 25. Oktober 2024 führte der sog. CBRN-Zug der Stadtfeuerwehr Seelze eine praxisnahe Gefahrgut-Einsatzübung auf dem Gelände der Dr. Becher GmbH durch. Dieser Zug kommt bei chemischen, biologischen , radiologischen und nuklearen Gefahren zum Einsatz. Im Fokus dieser Übung stand ein fiktiver Unfall, bei dem ein großer Tankcontainer (IBC) mit Salpetersäure während des innerbetrieblichen Transports umstürzte und beschädigt wurde.

    Der Übungsszenario entwickelte sich rasch, als ein Logistikmitarbeiter eine Leckage entdeckte und erste Maßnahmen ergriff. Aufgrund der austretenden Dämpfe verletzte sich der Mitarbeiter und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Bei Eintreffen des CBRN-Zuges war der ausgetretene Gefahrstoff zunächst unbekannt, was eine schnelle und präzise Erkundung erforderlich machte. Der Gruppenführer des Tanklöschfahrzeugs nutzte ein Fernglas, um die Situation aus sicherer Entfernung zu beurteilen. Zudem kam eine Drohne zum Einsatz, um zusätzliche Informationen über den austretenden Stoff und dessen Menge zu gewinnen.

    Parallel dazu rüsteten sich die Einsatzkräfte des CBRN-Zugs mit spezieller Schutzkleidung (Form 3) aus. Ein erster Trupp machte sich umgehend auf den Weg zur Erkundung, um Informationen über den Gefahrstoff zu sammeln und erste Maßnahmen zur Gefahrenabwehr einzuleiten. Die Identifikation des Stoffes, der sich als Salpetersäure mit einer Konzentration von unter 65% herausstellte, erfolgte durch die Übermittlung der CAS-Nummer und der Gefahrgutkennzeichnung an den GW-Mess.

    Feuerwehr trainiert Gefahrgut-Einsatz – Um eine weitere Ausbreitung des Gefahrstoffes in die Kanalisation zu verhindern, wurden Gullieinläufe mit Schnellabdichtmatten verschlossen. Ein weiterer Trupp arbeitete daran, die Leckage am beschädigten IBC-Container abzudichten. Mit einem Kegelkeil gelang es den Einsatzkräften, die Austrittsmenge erheblich zu reduzieren. Der Einsatzleiter entschied sich aber dennoch, die Salpetersäure in einen intakten IBC umzupumpen, da eine vollständige Abdichtung nicht möglich war.

    Nach der erfolgreichen Durchführung des Umpumpens begaben sich die Einsatzkräfte zur Dekontamination, die nach den Richtlinien der Dekon-Stufe II durchgeführt wurde. Die Übung endete mit einer Nachbesprechung.

    Die Feuerwehr Seelze bedankt sich bei der Dr. Becher GmbH für die Möglichkeit, eine so realitätsnahe Gefahrgutübung auf deren Betriebsgelände durchführen zu können.

    SCN/rw