
Seelze – Die Stadt Seelze plant eine neue Koordinationsstelle für den Bevölkerungsschutz, um in Krisenlagen handlungsfähig zu bleiben.
Wachsende Anforderungen im Bevölkerungsschutz
Zunehmende Extremwetterlagen, technische Störungen und internationale Entwicklungen führen auf kommunaler Ebene zu wachsenden Anforderungen im Bevölkerungsschutz. Die Stadt Seelze plant, ihre Strukturen deutlich zu stärken. Um in Krisenlagen handlungsfähig zu bleiben, schlägt die Verwaltung die Einrichtung einer zentralen Koordinationsstelle für den Zivil- und Katastrophenschutz vor.
Operative Planung und Abstimmung
Eine neue Fachkraft soll künftig die operative Planung und Abstimmung aller städtischen Vorsorgestrukturen übernehmen. Dazu zählen Notfallübungen, Alarmpläne sowie die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und weiteren Hilfs- und Rettungsorganisationen in der Region Hannover. Bürgermeister Alexander Masthoff betont, dass nicht erst reagiert werden soll, wenn etwas passiert, sondern vorher klar definiert werden muss, wer welchen Schritt geht. So bleibt das Rathaus auch in Ausnahmesituationen handlungsfähig.
Vorsorgestrukturen im Sommer
Bevölkerungsschutz besteht aus vielen Bausteinen, insbesondere im Sommer, wenn hohe Temperaturen belasten und viele Menschen in den Urlaub fahren. Auch im privaten Umfeld wird vorgesorgt: Wer gießt die Blumen, kümmert sich um das Haustier oder leert den Briefkasten? Diese Aufgaben werden verteilt, und mit dem Gefühl, dass alles geregelt ist, beginnt die Reise entspannter.
Zügig und überlegt handeln in Krisenzeiten
Nach diesem Prinzip arbeitet auch die Stadt Seelze an ihrer Vorsorgestruktur. Zuständigkeiten sollen neu überdacht, Abläufe abgestimmt und regelmäßige Übungen vorbereitet werden. Mit der neuen Koordinationsstelle wird die Fähigkeit gestärkt, bei verschiedenen Krisenszenarien zügig, überlegt und gemeinsam zu handeln – sei es bei Hitzeperioden, Stromausfällen oder Kampfmittelfunden.
Technische Warnsysteme und Förderprogramme
Ein Baustein dieser Struktur sind technische Warnsysteme wie Sirenen. Die Regionsversammlung hat am Dienstag, 1. Juli, ein entsprechendes Förderprogramm beschlossen. Dieses ermöglicht der Stadt Seelze sowie zahlreichen weiteren Kommunen der Region Hannover, in den kommenden Jahren ihr Sirenensystem weiterzuentwickeln und auszubauen. Bürgermeister Masthoff hebt hervor, dass der tatsächliche Ausbau an Ressourcen, Fachpersonal und Prioritäten gebunden ist. Die neue Koordinationsstelle kann dabei wichtige Aufgaben übernehmen.
Aktualisierung der Gefahrenabwehrpläne
Die neue Koordinationsstelle soll zudem bestehende Gefahrenabwehrpläne aktualisieren, Notfallübungen initiieren sowie kommunale Vorsorgestrukturen evaluieren und bei Bedarf optimieren – auch mit Blick auf neue Risiken. Dazu gehören Themen wie das Evakuierungsmanagement oder die Blackout-Vorsorge. Der bestehende Gefahrenabwehrplan stammt in Teilen noch aus einer Zeit, in der Smartphones kaum verbreitet waren. Daher ist es wichtig, diese Strukturen fachlich, technisch und organisatorisch auf den neuesten Stand zu bringen.
Vorausschauende Vorsorge auf kommunaler Ebene
Der Aufbau der neuen Koordinationsstruktur erfolgt im Kontext zunehmender Herausforderungen – vom Klimawandel über die sicherheitspolitische Lage in Europa bis hin zu neuen bundesweiten Vorgaben wie dem „Operationsplan Deutschland“. Auch die Region Hannover baut ihre Kapazitäten im Katastrophenschutz vor diesem Hintergrund deutlich aus. Mit der vorgeschlagenen neuen Stelle schließt sich Seelze diesem Schritt an und schafft die Grundlage für eine vorausschauende, koordinierte Vorsorge auf kommunaler Ebene. Für die Bürger bedeutet dies mehr Sicherheit in außergewöhnlichen Lagen – auch dank kürzerer Reaktionszeiten und besser abgestimmter Abläufe.
Entscheidung über die Koordinationsstelle im Herbst
Der Rat der Stadt Seelze wird voraussichtlich im Zuge der Haushaltsberatungen im Herbst über die vorgeschlagene Koordinierungsstelle für den Zivil- und Katastrophenschutz entscheiden.