Die Oberstufe an der Bertolt-Brecht-Gesamtschule ist genehmigt

Foto: Stadt Seelze / Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (von links), Schulleiterin Regina Aselmeyer, Bürgermeister Alexander Masthoff und Landtagsabgeordnete Claudia Schüßler freuen sich über die Genehmigung der Oberstufe an der Bertolt-Brecht-Gesamtschule. Damit können sich die ersten Schülerinnen und Schüler ab dem Schuljahr 2023/2024 an der Integrierten Gesamtschule auf das Abitur vorbereiten.

Seelze – Die beantragte Oberstufe an der Bertolt-Brecht-Gesamtschule (BBG) ist genehmigt. Folglich können die ersten Schülerinnen und Schüler an der vor viereinhalb Jahren neu gebildeten Schulform ab dem Schuljahr 2023/2024 in ihr Abitur starten – und es dort drei Jahre später auch absolvieren.

„Damit ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit in Seelze getan“, sagte Bürgermeister Alexander Masthoff nach dem offiziellen Eingang des Genehmigungsschreibens des Regionalen Landesamts für Schule und Bildung bei einem gemeinsamen Termin in der BBG mit Schulleiterin Regina Aselmeyer und Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne. Die Stadt Seelze setze somit das bereits begonnene Zwei-Säulen-Modell künftig auch im Sekundarbereich II mit der BBG als Integrierter Gesamtschule und dem Georg-Büchner-Gymnasium und zwei entsprechenden Oberstufen weiter fort.

„Das ist ein schöner Tag für diese Schule“, befand Kultusminister Grant Hendrik Tonne. Die Genehmigung sei ein auch ein Resultat des großen Einsatzes der Schulleitung, der Beschäftigten der Stadtverwaltung und der Kommunal-, Regions- und Landespolitik für die Oberstufe an der Gesamtschule und ein Ausdruck der Leidenschaft, die Schullandschaft in Seelze weiterentwickeln zu wollen, betonte er.

„Es war ein langer Weg“, sagte Schulleiterin Regina Aselmeyer. „Umso mehr freue ich mich, dass wir die Entwicklung der Schule bis einschließlich Jahrgang 13 weiter führen können.“ Sie richtete ihren Dank an die Stadt Seelze, vertreten durch die Mitglieder des Rates und durch den Bürgermeister sowie ganz besonders an Claudia Kahlert, die sich als Leiterin der Abteilung Weiterführende Schulen der Stadt Seelze immer für die Belange der Bertolt-Brecht-Gesamtschule eingesetzt habe und auch weiter einsetzen werde.

„Wir haben nie unseren erklärten Willen vergessen: Hier bei uns haben alle Schülerinnen und Schüler, unabhängig von ihrer Herkunft und ihrer Sozialisation, alle Möglichkeiten, ihren Bildungsweg bis hin zum Abitur fortsetzen und abschließen zu können. Das ist unser erklärtes Ziel“, hob Regina Aselmeyer hervor. Durch den aktuellen und fortwährenden Umbau und die geplanten Neubauten im Bereich des Schulzentrums könnten die Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe und der künftigen Oberstufe der Bertolt-Brecht-Gesamtschule ein hochmodernes Gebäude nutzen. „Unsere Schule ist zukunftsfähig und entspricht den Anforderungen des modernen Menschenbildes“, war sich die Schulleiterin sicher. Für die Zukunft äußerte sie noch einen Wunsch. „Ich würde mich freuen, wenn wir uns in dieser Runde wiedersehen, wenn in vier Jahren im Juli 2026 unser Pilotjahrgang die Abiturzeugnisse in den Händen halten wird“, sagte Regina Aselmeyer.

 

Der Weg der Bertolt-Brecht-Gesamtschule zur Oberstufe

Die Bertolt-Brecht-Gesamtschule (BBG) war im Juli 2015 vom Rat der Stadt Seelze beschlossen und zum 1. August 2017 eingerichtet worden. Die für Seelze neue Schulform einer Integrierten Gesamtschule ging zunächst mit einem Jahrgang an den Start und wird sukzessive Jahrgang für Jahrgang aufgebaut. Die beiden bestehenden Schulformen Haupt- und Realschule laufen beziehungsweise liefen seitdem entsprechend jahrgangsweise aus.

Zunächst war die IGS ohne Oberstufe bewilligt worden, da in einem weiteren Antragsverfahren die Entwicklung der Schülerzahlen als Indikator für mögliche Übergänge in die Oberstufe abgewartet werden musste. Zudem sollte seitens der Stadt Seelze dargelegt werden, dass die Oberstufe am Georg-Büchner-Gymnasium durch eine zusätzliche Oberstufe an der Bertolt-Brecht-Gesamtschule nicht gefährdet wird.

Im März 2020 hatte die Stadt Seelze initial den Antrag für die Errichtung einer Oberstufe an der Bertolt-Brecht-Gesamtschule gestellt. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Schule bis zum 7. Jahrgang aufgebaut. Aufgrund der etwas unsicheren Prognosestellung – unter anderem zu den Fachleistungsdifferenzierungen, die erst ab frühestens Jahrgang 8 erfolgen – war der Antrag zunächst vom Regionalen Landesamt für Schule und Bildung Hannover (RLSB) für ein Jahr zurückgestellt worden.

Die Stadt Seelze hatte den Antrag zur Oberstufe daraufhin im April 2021 um entsprechende Prognosen ergänzt und eine gesamtstädtische Stellungnahme zur Entwicklung der Schülerzahlen, für den Bereich der weiterführenden Schulen eingereicht und darin umfassend dargestellt, dass die Oberstufe am Georg-Büchner-Gymnasium durch eine Oberstufe an der Bertolt-Brecht-Gesamtschule nicht gefährdet ist. Auch dieser Antrag wurde allerdings zunächst zurück gestellt.

Im Sommer 2021 setzte sich unter anderem die Seelzer Lokalpolitik für den Antrag ein. In der Folge stellte das Niedersächsischen Kultusministerium eine Genehmigung in Aussicht. Im Dezember 2021 reichte die Stadt Seelze zusammen mit der Bertolt-Brecht-Gesamtschule erneut aktuelle Daten zu den Fachleistungsdifferenzierungen und die Schülerprognosen beim Regionalen Landesamt für Schule und Bildung ein. Mit Schreiben vom 8. Februar 2022 hat das Regionale Landesamt für Schule und Bildung in Hannover die Errichtung einer Oberstufe an der BBG nun genehmigt.

SCN/CU