Die Stadt Seelze setzt zu 100 Prozent auf Ökostrom

Nachhaltige Energienutzung: Seelzes Klimaschutzmanager Gunter Stegemann (von links), Bürgermeister Detlef Schallhorn und Michael Pietsch vom städtischen Gebäudemanagement präsentieren eines der Ökostom-Zertifikate, das belegt, dass der bezogene Strom aller städtischen Gebäude und weiteren Liegenschaften zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien stammt (Foto: Stadt Seelze)

Seelze – Die Stadt Seelze setzt weiterhin auf Ökostrom: Bereits seit dem Jahr 2016 werden sämtliche kommunalen Liegenschaften ausschließlich mit grünem Strom versorgt. Nun ist der aktuelle Liefervertrag mit dem regionalen Energieversorger aus Peine bis Ende 2019 verlängert worden.

„Wir freuen uns sehr, dass wir den Vertrag mit dem bisherigen Versorger verlängern konnten – immer auch vor dem Hintergrund der finanziellen städtischen Situation“, betont Bürgermeister Detlef Schallhorn bei der Präsentation der Ökostrom-Zertifikate, die in städtischen Gebäuden ausgehängt werden sollen. Die Zertifikate belegen, dass der bezogene Strom aller städtischen Gebäude und weiteren Liegenschaften zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien und damit vollkommen nachhaltig erzeugt wird.

„Wir müssen strenge wirtschaftliche und rechtliche Kriterien bei Auftragsvergaben berücksichtigen“, sagt Michael Pietsch vom Gebäudemanagement der Stadt Seelze. „Es war ein gutes Signal und die richtige Entscheidung, dass der Rat der Stadt Seelze unserem Vorschlag, erneut auf Ökostrom zu setzen, gefolgt ist“, hebt er hervor.

Für den städtischen Klimaschutzmanager Gunter Stegemann haben relevante Faktoren wie Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit auch bei der Beschaffungspolitik einen hohen Stellenwert: „Mein Job ist es, genau darauf zu achten, dass Klimaschutzaspekte bei Ausschreibungsverfahren nicht zu kurz kommen. Der Bezug von Ökostrom ist das richtige Signal und muss ebenso für die Zukunft selbstverständlich sein“, befindet er.

Versorgt werden im Seelzer Stadtgebiet unter anderem das Rathaus und das Schwimmbad, die Schulen und Kindertagesstätte sowie die Jugendzentren, Feuerwehren und andere kommunale Abnahmestellen wie Pumpstationen oder die Straßenbeleuchtung. Dabei werden rund drei Millionen Kilowattstunden pro Jahr an Strom verbraucht. „Mit dieser elektrischen Energiemenge lassen sich jährlich vergleichsweise etwa 1000 Haushalte versorgen“, erläutert Stegemann. „Jeder Konsument kann und sollte sich Gedanken machen, wer oder was unterstützt wird – so auch die Stadt Seelze. Wir haben eine Vorbildfunktion, der wir unter anderem durch Ökostromnutzung nachkommen. Gleichwohl wollen und müssen wir uns weiter verbessern, da es noch viel ungenutztes Energieeinsparpotential bei den eigenen Liegenschaften gibt“, sagt Seelzes Klimaschutzmanager. Auch bei Stromanbietern und Tarifen gelte es, immer einen kritischen Blick auf die Erzeugungsstandards zu werfen.

Nach Angaben der Bundesnetzagentur ist in Deutschland von Januar bis Juni 2018 so viel Ökostrom produziert worden wie noch nie in der ersten Jahreshälfte. Insgesamt 105,5 Milliarden Kilowattstunden Strom kamen aus Wind, Sonne, Biomasse, Wasserkraft und kleineren Quellen wie Erdwärme. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist im Vergleich zum Vorjahr um 9,9 Prozent gestiegen, während die konventionelle Stromproduktion um 6,5 Prozent sank. Damit legte der Ökoanteil an der gesamten Energieerzeugung von 35,9 auf 39,8 Prozent zu.

SCN/stadtseelze/jh