Seelze – Die Pläne zur Erweiterung des Georg-Büchner-Gymnasiums (GBG) kommen voran: Der nun veröffentlichten Entwurfsplanung zufolge soll in den nächsten vier Jahren auf dem südlichen Schulgelände in zwei Abschnitten ein Neubau entstehen.
Der bestehende Südflügel soll im gleichen Zeitraum abgerissen werden. Die Stadt Seelze rechnet aktuell mit Kosten in Höhe von rund 40,8 Millionen Euro.
„Das ist die größte Summe, die die Stadt Seelze jemals in ein Bauvorhaben investiert hat“,
betont Bürgermeister Detlef Schallhorn. Diese Investition sei jedoch zwingend notwendig.
„Ausgangsgrundlage für die Erweiterung ist der akute Raummangel im Georg-Büchner-
Gymnasium“, erläutert der Bürgermeister. Dieser Raumangel habe sich zum einen durch die
bereits erfolgte Umstellung auf das Abitur nach dem 13. Schuljahr ergeben, durch die das
Gymnasium dauerhaft Platz für einen kompletten zusätzlichen Jahrgang benötigt.
Zum anderen entsteht ein zusätzlicher Raumbedarf durch die in den nächsten Jahren weiter steigenden Schülerzahlen – auch bedingt durch die stetig wachsenden Einwohnerzahlen in Seelze und eine anhaltend hohe Attraktivität des Gymnasiums als Schulform.
Um den Raumbedarf auch perspektivisch einschätzen zu können und um zu erfahren, ob auf
dem vorhandenen Schulgrundstück eine bauliche Erweiterung möglich ist, hatte die Stadt
Seelze im November 2018 eine Bedarfsplanung beauftragt. Dabei ergab die bauliche
Bestandsanalyse des Südflügels, dass ein Neubau günstiger und effektiver als eine Sanierung
dieses rund 55 Jahre alten Gebäudetraktes ist. Nach einem Beschluss des Rates der Stadt
Seelze und einem EU-weiten Vergabeverfahren begannen im Oktober 2020 die konkreten
Planungen für die Erweiterung des GBG, deren Ergebnisse nun vorliegen.
„Die Schulleitung des Georg-Büchner-Gymnasiums war in den gesamten Planungsprozess
aktiv mit eingebunden“, hebt Claudia Kahlert, Leiterin der Abteilung Weiterführende Schulen der Stadt Seelze, hervor.
Die Ergebnisse seien im April auch schon dem Arbeitskreis Schule präsentiert werden. „Weitere Ergebnisse und Ideen, die in diesem Arbeitskreis entstanden sind, wurden bei den aktuellen Planungen bereits berücksichtigt“, erläutert Claudia Kahlert.
Voraussichtlich im Sommer 2022 sollen demnach die Bauarbeiten für den ersten Bauabschnitt
auf dem südwestlichen Schulgelände beginnen. Etwa ein Jahr später soll der Abriss des
Südflügels erfolgen, durch den 17 vorhandene Unterrichtsräume wegfallen. Anschließend
starten an gleicher Stelle die Arbeiten für den zweiten Bauabschnitt samt dem angrenzenden, in weiten Teilen gläsernen Foyer, das die beiden neuen Gebäudeteile miteinander verbinden soll.
In dem Neubau sind insgesamt 28 Unterrichtsräume, sechs Differenzierungsräume, zehn
Fachunterrichtsräume sowie mehrere weitere Räume für Ganztagsangebote, Besprechungen
und Arbeitsräume, etwa für Schülervertretungen und den Sanitätsdienst, geplant.
„Zudem zieht die gesamte Verwaltung in den Neubau, wodurch sich auch im Altbau des Gymnasiums neue Nutzungen und Verschiebungen ergeben“, sagt Claudia Kahlert.
Als Ausweichmöglichkeit steht dem GBG mit aktuell 1323 Schülerinnen und Schülern während
des gesamten Bauphase ein Interimsgebäude zur Verfügung, das seit Anfang März auf dem
südöstlichen Schulgelände entsteht. Der zweigeschossige Modulbau mit zwölf Klassenräumen, einem Differenzierungsraum und mehreren Sanitäranlagen auf 1400 Quadratmetern Gesamtfläche soll bereits in den nächsten Tagen bezugsfertig sein.
Für das Georg-Büchner-Gymnasium bedeutet das bevorstehende Bauvorhaben einen
entscheidenden und deutlich erkennbaren Umbruch. „Durch den Neubau erhält das GBG auf
der Südseite eine komplett neue Ansicht“, betont Claudia Kahlert. „Direkt am Eingangsbereich
wird es eine große Eingangshalle mit Möglichkeiten für Ausstellungen und vieles mehr geben“,
erklärt sie. Die Schule werde aber nicht nur optisch und räumlich, sondern auch in vielen
weiteren Bereichen – unter anderem energetisch, technisch und bezüglich der pädagogischen
Möglichkeiten – auf den neuesten Stand gebracht. So plane die Stadtverwaltung gemeinsam
mit den beauftragten Architekturbüros LSM und Lohaus-Carl-Köhlmos, die Voraussetzungen
eines Effizienzhauses nach dem sogenannten KfW-55-Standard zu erfüllen. Dadurch sind
erhebliche Fördermittel seitens der Kreditanstalt für Wiederaufbau in Höhe von bis zu 2,9
Millionen Euro denkbar.
Vertreter der Stadtverwaltung und der beauftragten Architekturbüros werden die aktuelle
Entwurfsplanung zur Erweiterung des GBG am Dienstag, 1. Juni, um 17.30 Uhr in einer
gemeinsamen öffentlichen Sitzung des Ortsrates Letter und des Ausschusses für Bildung &
Freizeit im Forum des Georg-Büchner-Gymnasiums vorstellen.
Der Rat der Stadt Seelze diskutiert in einer öffentlichen Videokonferenz am Donnerstag, 24. Juni, um 18 Uhr im Forum der Geschwister-Scholl-Schule über die entsprechende Beschlussvorlage. Anmeldungen zur Teilnahme an dieser Videokonferenz nimmt die Stadt Seelze per E-Mail an [email protected] entgegen.
Als Rückmeldung erhalten alle angemeldeten Bürgerinnen und Bürger rechtzeitig vor der Sitzung des Rates die entsprechenden Zugangsdaten.
SCN/ds