Facebook, Instagram und Whatsapp beginnen KI-Training mit Euren Nutzerdaten

Facebook, Instagram und Whatsapp beginnen KI-Training mit Euren Nutzerdaten: Vollständiger Widerspruch nur noch bis zum 26. Mai möglich
Meta beginnt KI-Training mit Nutzerdaten von EU-Bürgern. Foto: Symbolbild

Seelze – Facebook, Instagram und Whatsapp beginnen KI-Training mit Euren Nutzerdaten: Vollständiger Widerspruch nur noch bis zum 26. Mai 2025 möglich

Meta kündigt KI-Training bei Facebook, Instagram und Whatsapp an

Am 14. April 2025 gab Meta Platforms bekannt, dass das KI-Training mit Nutzerdaten von EU-Bürgern ab dem 27. Mai 2025 beginnen wird. Alle öffentlichen Inhalte, einschließlich Posts, Fotos und Kommentare von Nutzerkonten der Meta-Dienste wie Facebook, Instagram und WhatsApp, werden für das Training verwendet. Dies betrifft Nutzer über 18 Jahren in Europa. Meta weist darauf hin, dass auch personenbezogene Daten Dritter betroffen sein können, wenn beispielsweise ein Nutzer ein Foto einer anderen Person öffentlich teilt.

Verwendung von Interaktionen mit den Chatbots von Meta

Zusätzlich werden alle Interaktionen mit KI-Systemen von Meta, wie dem Chatbot Meta AI bei WhatsApp, in das KI-Training einbezogen. Die gesammelten Daten dienen nicht nur der Entwicklung eines spezifischen KI-Modells, sondern auch der allgemeinen Entwicklung zukünftiger generativer KI-Modelle. Nutzer mit einem Account bei Meta-Diensten haben die Möglichkeit, der Verwendung ihrer öffentlichen Posts für das KI-Training zu widersprechen.

Widerspruchsrecht und Löschung

Ein Widerspruch kann jederzeit eingelegt werden, jedoch ist zu beachten, dass bereits verwendete Daten nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Diese Trainingsdaten fließen unwiderruflich in die KI-Modelle ein und können nach aktuellem Stand der Technik nicht mehr entfernt werden. Nutzer ohne eigenen Account haben das Recht auf Löschung, müssen jedoch nachweisen, dass ihre Daten von Dritten öffentlich gepostet wurden, was in der Praxis oft schwierig ist.

Datenschutzrechtliche Bedenken

Meta unternimmt einen weiteren Versuch, die Nutzung von EU-Nutzerdaten für das KI-Training durchzuführen, nachdem dieses Vorhaben im Jahr 2024 auf Intervention der irischen Datenschutzaufsichtsbehörde gestoppt wurde. Der Europäische Datenschutzausschuss hat im Dezember 2024 eine Stellungnahme zur Verwendung personenbezogener Daten für KI-Modelle veröffentlicht. Meta gibt an, nun alle datenschutzrechtlichen Anforderungen zu erfüllen.

Rechtliche Einschätzung

Der Landesbeauftragte für Datenschutz Niedersachsen sieht die geplante Verwendung der EU-Nutzerdaten als datenschutzrechtlich problematisch an und fordert eine vorherige Einwilligung der Nutzer. Meta hingegen beruft sich auf das berechtigte Interesse gemäß DSGVO. Sollte die irische Aufsichtsbehörde das Vorgehen von Meta als datenschutzkonform bewerten, bleibt den Betroffenen nur die Möglichkeit, Widerspruch einzulegen oder das Recht auf Löschung geltend zu machen.

Wo steckt die besondere Brisanz?

Mark Zuckerberg hat in Interviews geäußert, dass wir alle zu wenig reale Freunde haben und daher digitale brauchen. Das legt die Vermutung nahe, dass sich nach einer Anlernphase KI-Profile von Meta in den sozialen Medien mit uns befreunden wollen. Die adaptieren während des Lernens menschliches Verhalten und und wenn sie unsere Profile gut kennen, können sie uns passgenau ansprechen, weil sie ja vorher wissen, wie wir nachher reagieren.

Also liebe Leser, immer schön wachsam sein, wer da in Zukunft um die Ecke kommt und Freund oder Freundin sein will. Und wer jetzt widersprechen möchte, bitte beachten, es ist nicht mehr viel Zeit.

SCN/rw – KI-Training mit Euren Nutzerdaten