Seelze – Rund 100 Fachkräfte aus Seelzer Kindertagesstätten, Schulen und weiteren Bereichen der Kinder-, Familien- und Sozialarbeit haben sich im Veranstaltungszentrum Alter Krug mit dem Thema „Kinder psychisch belasteter Eltern“ auseinandergesetzt.
„Wenn wir Kindern helfen, die benachteiligt sind, profitieren alle“, betonte Antje RichterKornweitz von der Landeskoordinierungsstelle Präventionsketten in ihrem Grußwort zu Beginn des Fachtags, der vom Seelzer Netzwerk für Familien als Auftakt des Projekts Seelzer Präventionsketten ausgerichtet wurde. In drei Vorträgen erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Informationen zu Auswirkungen psychischer Belastungen von Eltern auf ihre Kinder, zu praktischen Arbeitshilfen und zu Kooperationsmodellen. Im Anschluss tauschen sich die Referenten und weitere Experten aus Hannover, Berlin, Neustadt und Seelze bei einer Podiumsdiskussion mit den Fachkräften über Netzwerke zum Kinder- und Jugendschutz aus.
Dafür seien in Seelze schon viele Schritte getan, betonte Richter-Kornweitz. Das sahen der Erste Stadtrat Karsten Balzer und Marion Schumann von der Koordinationsstelle Frühe Hilfen der Region Hannover ebenso. „Das Seelzer Netzwerk für Familien ist schon sehr gut ausgestellt“, lobte Schumann. Mit dem neuen Projekt Präventionsketten, für das in Seelze Stefan Oltsch von der städtischen Abteilung Soziale Betreuung verantwortlich ist, sollen Unterstützungsangebote für Kinder und die Vernetzung und Zusammenarbeit von Fachkräften weiter verstärkt werden.
Dazu teilte Oltsch an alle Gäste Fragebögen aus, um aus den anonym abgegebenen Antworten den Bedarf zu ermitteln und die Angebote darauf abstimmen zu können. „Wir wollen tatsächlich alle Fachkräfte in Seelze auf diese Weise befragen“, unterstrich er. Dass es einen großen Bedarf an solchen Hilfsangeboten gibt, zeigte ein kurzer Stimmungstest unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern: Als Stefan Oltsch fragte, wer beim Fachtags-Titel „Kinder psychisch belasteter Eltern“ ein Fall in den Kopf habe, hob fast die Hälfte der Fachkräfte aus den Bereichen Bildung, Betreuung, Gesundheit und sozialen Diensten spontan die Hand. Der Fachtag bot ihnen die Möglichkeit, für diese Fälle neue Unterstützungsangebote für betroffene Kinder zu entwickeln und zu koordinieren.