Integriertes Stadtentwicklungs-Konzept: Stadt entwickelt mit Jugendlichen Ideen für die Zukunft

Stadt entwickelt mit Jugendlichen Ideen für die Zukunft - Die Jugendlichen diskutieren ihre Ideen für das zukünftige Seelze. Quelle: Stadt Seelze
Die Jugendlichen diskutieren ihre Ideen für das zukünftige Seelze. Quelle: Stadt Seelze

Seelze – Integriertes Stadtentwicklungskonzept: Stadt entwickelt mit Jugendlichen Ideen für die Zukunft

Die Jugendbeteiligung im Rahmen der Erarbeitung des integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) Seelze 2035 war ein voller Erfolg! Über 500 Jugendliche beteiligten sich im Mai online oder innerhalb eines Workshops. Die Jugendlichen lieferten hier wichtige Anregungen für die Stadtentwicklung und entwickelten gemeinsam Maßnahmenideen.

Erster Schritt: Onlinebefragung

Vom 02. bis 12 Mai fand eine Onlineumfrage statt, bei der die Jugendlichen die Freizeitangebote in allen elf Ortschaften bewerteten, wichtige Treffpunkte benannten und zahlreiche Ideen äußerten, wie das Freizeitangebot für die Jugendlichen zukünftig attraktiver gestaltet werden könnte. Es zeigte sich, dass öffentliche Räume wie der Alte Krug, der Kastanienplatz oder der Bürgerpark, aber auch einzelne Spielplätze wie beispielsweise der „Loki-Spielplatz“ in der Döteberger Straße in der Freizeitgestaltung eine wichtige Rolle spielen. Einige dieser Räume seien allerdings in einem für die Jugendlichen nur schlecht nutzbaren oder wenig attraktiven Zustand. Der Wunsch nach einem Ausbau des Angebotes an Sportflächen im Stadtgebiet, beispielsweise einer Skateanlage oder einem Basketballplatz, wurde häufig geäußert.

„Ich bin begeistert, wie viele Jugendliche an der Umfrage teilgenommen haben und ihr Interesse am zukünftigen Seelze gezeigt haben“, erklärt Bürgermeister Alexander Masthoff. „Dass wir die Jugendlichen hier mit einbeziehen, ist sehr wichtig. Damit sie sich auch in Zukunft hier wohlfühlen, wollen wir ihnen mit der Umfrage und dem Workshop die Chance geben, ihre Wünsche zu äußern und sich aktiv an der Stadtentwicklung zu beteiligen“, erläutert Stadtbaurat Dirk Perschel den Hintergrund der Jugendbeteiligung.

Zum Thema Mobilität konnten die Jugendlichen ebenfalls Angaben machen. Hier gaben über die Hälfte der Jugendlichen an, immer oder häufig zu Fuß oder mit dem Bus im Stadtgebiet unterwegs zu sein. Ein Drittel nannte das Fahrrad als wichtiges Fortbewegungsmittel. Knapp 50% der befragten Jugendlichen gaben jedoch auch an, in ihrer Freizeit oft Aktivitäten aufgrund mangelnder Mobilität nicht unternehmen zu können oder auf Eltern und Freunde, die sie mit dem Auto fahren, angewiesen zu sein. Als Gründe für eine schlechte Anbindung wurden eine zu geringe Taktung der Buslinien, fehlende Haltepunkte sowie ein häufiger Ausfall der Busse genannt. Auch die Radwegeverbindungen wurden von vielen Jugendlichen als mangelhaft oder unsicher beschrieben.

Auf die Frage nach wichtigen Zukunftsthemen zeigte sich kein eindeutiger Schwerpunkt innerhalb der Befragung. Hier wurden neben dem Wunsch nach verbesserten Einkaufsmöglichkeiten auch der Ausbau umweltschonender Mobilitätsangebote, der Klimaschutz und eine bessere Verbindung der Ortsteile als wichtige Ziele der Stadtentwicklung benannt.

Zweiter Schritt: Jugendworkshop im Rathaus

Am 16. Mai entwickelten über 20 Seelzer Jugendliche im Alter von 12 bis 16 Jahren im Jugendworkshop im Rathaus eigene Ideen und Projekte für ihre Stadt. Die Jugendlichen entwarfen dabei ihr eigenes Zukunftsbild für Seelze und die umliegenden Ortschaften und erarbeiteten anhand eines Planspiels konkrete Handlungsansätze und Maßnahmenideen. Die Zukunftsbilder der Jugendlichen zeichneten für 2035 ein Seelze mit mehr Aufenthaltsmöglichkeiten im öffentlichen Raum, das angepasst ist an die Bedürfnisse der jungen Generation.

Die von den Jugendlichen entwickelten Handlungsansätze und Maßnahmenideen zeigten, dass es an attraktiven Aufenthaltsmöglichkeiten für Jugendliche im öffentlichen Raum fehlt. So entwickelten die Jugendlichen unter anderem die Idee, im Bürgerpark mehr, teils überdachte, Sitzmöglichkeiten zu schaffen. Diese könnten auch bei schlechtem Wetter als Treffpunkt dienen. Ebenso wurde mehrmals der Zustand der Bolzplätze, insbesondere des Bolzplatzes am „Loki-Spielplatz“, diskutiert. Hier wünschten sich die Jugendlichen einen besseren Boden sowie neue Netze. Auch eine Erneuerung des Spielplatzes selbst wurde angeregt. Eine weiterer von den Jugendlichen eingebrachter Vorschlag war die Verschönerung der Schulcontainer durch ein Graffitiprojekt. Insgesamt war auch der Wunsch nach mehr Sportangeboten groß.

Zum Abschluss des Workshops stellten die Jugendlichen die erarbeiteten Projekte und Vorschläge beim gemeinsamen Pizzaessen vor und diskutierten diese mit Bürgermeister Alexander Masthoff, Stadtbaurat Dirk Perschel und der Stadtverwaltung. „Die Jugendlichen haben sich intensiv Gedanken gemacht und tolle Ideen entwickelt, wie Seelze in Zukunft aussehen könnte“, sagt Bürgermeister Alexander Masthoff. „Einige der Ideen können wir gut und schnell im ISEK umsetzten. Bei anderen müssen wir im Rathaus noch diskutieren, wie die Umsetzung genau aussehen kann“, erklärt Stadtbaurat Dirk Perschel.

Unter www.isek-seelze.de ist ab 05. Juni eine erste Zusammenfassung der Befragungsergebnisse einsehbar. Eine vollständige Auswertung sowie die Dokumentation des Jugendworkshops werden in den kommenden Wochen ebenfalls veröffentlicht. Außerdem steht nun unter derselben Internetadresse eine umfangreiche Dokumentation der zweiten öffentlichen Planungswerkstatt vom 19. Januar zur Verfügung.

Die Stadt entwickelt so mit den Jugendlichen Ideen für die Zukunft. Die Ergebnisse der Jugendbeteiligung fließen in die Ausarbeitung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes ein und werden so Bestandteil der kommunalen Stadtentwicklungsstrategie bis 2035.

SCN/rw