Mammuts, Drachen, Hieroglyphen: Sommer-Kunst-Camp lädt zu Entdeckungsreise durch viele Epochen ein

Künstlerin Janette Zieger (rechts), Maler, Grafiker und Objektkünstler Uwe Albert sowie Kulturpädagogin Irene Cholewinski laden Kinder im Alter von 8 bis 11 Jahren zur Teilnahme am Sommer-Kunst-Camp ein. In diesem Jahr erkunden sie unter anderem Mammuts, Drachen und Hieroglyphen. /Foto: Stadt Seelze

Seelze – Eine spannende künstlerische Entdeckungsreise können Kinder im Alter von 8 bis 11 Jahren von Dienstag, 18. August, bis Sonnabend, 22. August, im diesjährigen Sommer-Kunst-Camp des städtischen Kulturbüros unternehmen. Diese führt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem zu Mammuts, Drachen und Hieroglyphen.

„Wir begeben uns als Forscher auf eine Zeitreise und landen jeden Tag in einer anderen spannenden Epoche“, erläutert Kulturpädagogin Irene Cholewinski die Grundidee der siebten Auflage des beliebten Sommer-Kunst-Camps. „ Und wie es sich für Forscher gehört, müssen wir natürlich für die Daheimgebliebenen einen Reisebericht verfassen. Fotoapparate dürfen wir nicht benutzen, weil es die ja früher nicht gab und wir daher damit auffallen würden“, betont sie. Also nutzen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Camps auf dem Gelände am Pfadfinderhaus Lohnde das Material, das sie in der jeweiligen Epoche finden und gestalten damit Bilder, um das Gesehene festzuhalten. „Wir erkunden die Höhlenmalerei in der Steinzeit, Ritter, Drachen und andere Ungeheuer im Mittelalter und reisen zu den Pharaonen nach Ägypten“, verrät Cholewinski. Gemeinsam mit ihr, Künstlerin Janette Zieger sowie Maler, Grafiker und Objektkünstler Uwe Albert können die Mädchen und Jungen fünf Tage lang forschen, malen, drucken, Farben herstellen und auf diese Weise einen bunten und kreativen Reisebericht gestalten.

Eine spannende künstlerische Entdeckungsreise /Foto: Stadt Seelze

Irene Cholewinski ist froh, dass sie das Sommer-Kunst-Camp nach den wochenlangen Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie weiterhin planen kann. „Das Konzept wird selbstverständlich stetig an die geltenden Corona-Hygieneauflagen angepasst“, betont die Kulturpädagogin. Falls die Kontaktbeschränkungen in der momentanen Form auch Mitte August noch bestehen, werde sie drei Gruppen in drei Zelten mit jeweils sechs Kindern einrichten, um die direkten Kontakte entsprechend gering zu halten.

Für Irene Cholewinski ist diese Anpassung ohnehin nichts Ungewöhnliches. „Das Konzept des Sommer-Kunst-Camps wurde seit 2013 ständig weiterentwickelt“, hebt sie hervor. Entscheidend sei, dass den Kindern mit dem Camp auch in diesem Jahr eine Möglichkeit gegeben werde,
sich in den Sommerferien kreativ und künstlerisch zu betätigen. „Wir bieten einen Erlebnisraum, in dem die Kinder mit möglichst wenigen Beschränkungen agieren, ihre kreativen und schöpferischen Potenziale entfalten und in Zusammenarbeit mit andern ihre sozialen Kompetenzen stärken können.“

Eingebettet in eine jährlich neu konzipierte Rahmenhandlung schaffen Janette Zieger, Uwe Albert und Irene Cholewinski stets eine besondere Atmosphäre, in der die Kinder angeregt werden, ihre Fantasie und Neugierde zu entfalten und Dinge zu tun, die in ihrem Alltag oft nicht möglich oder erwünscht sind.

In diesem Jahr lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei viel über verschiedene Epochen der Kunst und der Geschichte. Während der Reise erproben die Kindern verschiedene Drucktechniken, die auch immer an künstlerische Gestaltung gebunden waren. „Diese Techniken machen wir als Mittel zur Kommunikation von der Urzeit bis heute erfahrbar“, sagt Cholewinski. Im Mittelpunkt stehe das eigene Tun und die Auseinandersetzung auch mit schwierigeren Techniken. Der Sieb-, Hoch- und Tiefdruck werde ebenso ausprobiert wie die Radierung und Monotypie. Die dafür benötigten Farben stellen die Mädchen und Jungen selbst unter anderem aus Erde, Kohle und Pflanzen her. „Dadurch vermitteln wir den Kindern, Gegenstände und Materialien mit anderen Augen zu sehen und sie auf ihre `zweckfremde` Tauglichkeit zu überprüfen“, erläutert Cholewinski. „Dabei werden sie ganz nebenbei mit dem Gedanken der Nachhaltigkeit und den Möglichkeiten der Weiterverwertbarkeit von scheinbar Wertlosem konfrontiert.

Die Erfahrung der vorigen Sommer-Kunst-Camps habe zudem gezeigt, dass Kinder immer weniger gewohnt sind, handwerklich zu arbeiten, aber eine unbändige Freude daran haben, diese Fähigkeiten zu erlernen. Diese Freude zu fördern, zu kanalisieren und zu bewahren, sei ein wesentliches Ziel der Woche.

Am letzten Tag des Sommer-Kunst-Camps werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Kunstwerke und Reiseberichte in einer von der Gruppe erarbeiteten Form vorstellen. „Diese Präsentation der Ergebnisse durch die Kinder vor Publikum ist von großer Bedeutung und elementarer Bestandteil des Konzeptes“, betont Cholewinski. Damit werde das Selbstvertrauen der Kinder gestärkt und durch das Erfolgserlebnis der Präsentation eines gemeinsam geschaffenen Ergebnisses das Zutrauen in sich selbst, in die Gruppenzugehörigkeit und in die eigenen Fähigkeiten gefestigt. Neben Eltern, Geschwistern und Freunden sollen zu dem Abschlussfest je nach dann zulässiger Zahl der Anwesenden auch die Öffentlichkeit und die Presse eingeladen werden.

Das Sommer-Kunst-Camp ist von Dienstag, 18. August, bis Sonnabend, 22. August, täglich von 10 bis 15 Uhr auf dem Bolzplatz neben dem Haus des Verbands Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder Seelze-Lohnde, Lohnder Straße 6, geplant. Die Teilnahmegebühr beträgt 50 Euro. Eine Kostenübernahme über das Bildungs- und Teilhabepaket ist möglich. Anmeldungen nimmt Irene Cholewinski unter Telefon (05137) 828155 oder per E-Mail [email protected] entgegen.

SCN/la