Mieten statt bauen und Vorrang für den Supermarkt: Gerold Papsch fordert neue Lösungen für die Flüchtlingsunterkunft und zügigere Entwicklung von Seelze-Süd

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Seelze – Steigende Preise, Zinsen und Ausgaben: Die Auswirkungen dürfte auch die Stadt Seelze zu spüren bekommen. Vor diesem Szenario schlägt Ratsherr und CDU-Landtagskandidat Gerold Papsch vor, künftig für Flüchtlinge und Obdachlose mehrere Gebäude als Unterkunft anzumieten und auf den Neubau am Blumenauer Weg zu verzichten.

„Die Entscheidung für einen Neubau gehört auf den Prüfstand. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen derzeit machen es für die Stadt Seelze schwierig, Geld aufzunehmen und in neue Gebäude zu stecken. Wir müssen hier umdenken“, fordert Papsch. Er spielt damit auf die Entscheidung des Rates an, eine neue Unterkunft für Flüchtlinge und Obdachlose in der Kernstadt Seelzes zu bauen – dies stößt vor allem bei den Anwohnern auf viel Gegenwehr.

Kritikern seines Vorschlags nimmt er den Wind aus den Segeln. „Keiner soll deswegen seine Mietwohnung verlieren. Ich setze hier auf eine natürliche Fluktuation, auch wenn dieses mehrere Jahre dauert“, so der CDU-Politiker. Die Stadt habe bereits Erfahrung mit solchen Anmietungen und sei auch in der derzeitigen Situation der Ukraine-Flüchtlinge sehr erfolgreich, was diese Art der Unterbringung anbelange. „Vielleicht kann auch ein Rahmenvertrag über einige Mehrfamilienhäuser mit Wohnungsgenossenschaften ein möglicher Lösungsweg sein“, meint er.

Wenn es um die Stadtentwicklung geht, bringt Papsch auch den Ausbau des Neubaugebietes Seelze-Süd ins Spiel. „Wo bleibt der längst versprochene Supermarkt? Wo gibt es ein Café oder weitere Möglichkeiten für Kinder, sich zum Spielen zu treffen?“, fragt er sich. Zwar werde derzeit der vierte Bauabschnitt umgesetzt. „Aber seien wir ehrlich, ein Supermarkt kommt frühestens in drei bis vier Jahren. Die Bürgerinnen und Bürger dort müssen sich verschaukelt vorkommen. Sie werden schon seit Jahren hingehalten. Das finde ich nicht in Ordnung“, so Papsch. Sein Vorschlag: „Wir setzen den vierten Bauabschnitt in zwei Geschwindigkeiten um: Die Infrastruktur mit einem Supermarkt ist vorzuziehen!“

SCN/nh/Wahlwerbung