Ministerpräsident Stephan Weil und TenneT-COO Tim Meyerjürgens setzen gemeinsam ersten Spatenstich für Erdkabel-Untersuchungsfeld

Foto: TenneT.

Seelze – Mit einem symbolischen ersten Spatenstich haben heute Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil und TenneT-COO Tim Meyerjürgens den Aufbau eines Erdkabel-Untersuchungsfeldes in Gut Dunau bei Seelze (Region Hannover) in Gang gesetzt.

In Anwesenheit von Vertretern aus Politik, Landwirtschaft und Medien sagte Stephan Weil: „Leistungsstarke Stromverbindungen wie SuedLink sind für die Energiewende unverzichtbar, um den Strom vom Norden in den Süden Deutschlands zu transportieren. Richtig ist aber auch, dass Erdkabelverbindungen nicht ohne einen Eingriff in den Boden errichtet werden können. Ich kann gut verstehen, dass Landwirte neben Praxiserfahrungen aus anderen Teilen Deutschlands auch ganz konkret gezeigt bekommen möchten, wie sich das SuedLink-Kabel in den spezifischen Böden verhält, durch die SuedLink verlaufen soll. Deshalb begrüße ich, dass TenneT die bisherigen Erfahrungen in einer wissenschaftlich begleiteten Felduntersuchung transparent überprüfen lässt.“

Tim Meyerjürgens, COO des Übertragungsnetzbetreibers TenneT sagte: „Wir nehmen die Bedenken der Landwirte sehr ernst. Durch die Ergebnisse unserer Untersuchungen möchten wir unsere Bodenschutzkonzepte validieren und zeigen, wie der Boden vorbeugend geschützt werden kann und welche Maßnahmen helfen, ihn naturnah wiederherzustellen. TenneT hat in Deutschland bereits mehr als 1.000 Kilometer Gleichstrom-Kabel verlegt und verfügt über umfangreiche Betriebserfahrungen. Unsere positiven Praxiserfahrungen fließen in die SuedLink-Planungen ein, um Einflüsse auf den Boden zu minimieren und dauerhafte landwirtschaftliche Ertragseinbußen zu vermeiden.“

Foto: TenneT.

Torsten Nordmann, Geschäftsführer des Landvolks Hannover e.V. sagte: „Das Landvolk Hannover begrüßt die Einrichtung des Untersuchungsfeldes Gut Dunau sowie der weiteren Untersuchungsfelder und hat sich stets dafür stark gemacht, die künftigen Auswirkungen des Baus und des Betriebes der Erdkabelleitung SuedLink fundiert untersuchen zu lassen. Damit setzt TenneT eine von der Landwirtschaft seit Beginn der Planungen zum SuedLink gewünschte Maßnahme um.“

Hintergrund

SuedLink wird als Gleichstrom-Kabelverbindung errichtet und ist das zentrale Infrastrukturvorhaben der Energiewende, das ab 2028 Windenergie aus dem Norden Deutschlands nach Bayern und Baden-Württemberg transportieren soll. TenneT ist einer der beiden Vorhabensträger und richtet insgesamt drei Erdkabeluntersuchungsfelder in Niedersachsen ein: in Heeslingen (Landkreis Rotenburg (Wümme)), Walsrode (Landkreis Heidekreis) und Seelze. Dort wird wissenschaftlich betrachtet, wie sich der Boden vom Baueingriff erholt und welche Wechselwirkungen es zwischen Bau und Betrieb einerseits und dem
Pflanzenertrag andererseits gibt.

Die Tests überprüfen zudem die vorgenommenen Berechnungen zum Wärmeeintrag der SuedLink-Kabel in den Boden. Die Standorte wurden so gewählt, dass sie möglichst repräsentative Böden abdecken, durch die SuedLink später verlaufen soll. Die Felduntersuchungen werden von unabhängigen Expert/innen der Leibniz Universität Hannover, der Fachhochschule Kiel und der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg, umgesetzt und wissenschaftlich begleitet. Alle drei Untersuchungsfelder sollen bis Ende 2022 eingerichtet werden und danach vier Jahre lang kontinuierlich untersucht werden. In dieser Zeit werden die Flächen von den Landwirten voll in die umliegende Bewirtschaftung integriert.

Wissenschaftliches Konsortium für die Felduntersuchungen

Federführend für die Planung und Bauausführung der Felduntersuchungen ist der Übertragungsnetzbetreiber TenneT. Mit den Felduntersuchungen setzt TenneT eine zentrale Forderung aus der Landwirtschaft um. Ein Konsortium unter der Leitung der FAU Erlangen- Nürnberg hat zusammen mit der Leibniz Universität Hannover und der Fachhochschule Kiel das Forschungsdesign auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher und technischer Erkenntnisse erstellt.

Der Fachbereich Agrarwirtschaft der Fachhochschule Kiel beschäftigt sich mit sämtlichen pflanzenbaulichen Fragen und Untersuchungen. Das Institut für Bodenkunde der Leibniz Universität Hannover deckt den Bereich der Bodenregeneration ab. Die Arbeitsgruppe Oberflächennahe Geothermie der FAU Erlangen-Nürnberg übernimmt die geothermischen und bodenkundlichen Untersuchungen im Unterboden. Überwacht wird der Bau der Versuchsfelder von der Vössing Ingenieurgesellschaft mbH in
Zusammenarbeit mit dem geotechnischen Ingenieurbüro für Standorterkundungen Geries GmbH.

Über SuedLink

SuedLink ist mit einer Länge von rund 700 Kilometern und einer Investitionssumme von zehn Milliarden Euro das größte Infrastrukturprojekt der Energiewende in Deutschland. Das Vorhaben befindet sich in allen Abschnitten im Planfeststellungsverfahren, in dem der finale Leitungsverlauf festgelegt wird. TenneT ist bei SuedLink für den nördlichen Trassenabschnitt und die Konverter in Schleswig-Holstein und Bayern zuständig. In den Zuständigkeitsbereich von TransnetBW fallen der südliche Trassenabschnitt und der Konverter in Baden-Württemberg.

TenneT

TenneT ist ein führender europäischer Netzbetreiber. Wir setzen uns für eine sichere und zuverlässige Stromversorgung ein – 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Wir gestalten die Energiewende mit – für eine nachhaltige, zuverlässige und bezahlbare Energiezukunft. Als erster grenzüberschreitender Übertragungsnetzbetreiber planen, bauen und betreiben wir ein fast 24.500 km langes Hoch- und Höchstspannungsnetz in den Niederlanden und großen Teilen Deutschlands und ermöglichen mit unseren 16 Interkonnektoren zu Nachbarländern den europäischen Energiemarkt. Mit einem Umsatz von 6,4 Mrd. Euro und einer Bilanzsumme von 32 Mrd. Euro sind wir einer der größten Investoren in nationale und internationale Stromnetze, an Land und auf See. Jeden Tag geben unsere 6.600 Mitarbeiter ihr Bestes und sorgen im Sinne unserer Werte Verantwortung, Mut und Vernetzung dafür, dass sich mehr als 42 Millionen Endverbraucher auf eine stabile Stromversorgung verlassen können.

SCN/nh