
Seelze – Die neue Gemeinschaftsunterkunft für Schutzsuchende an der Almhorster Straße wird bis Ende August fertiggestellt.
Neues Bauprojekt für Schutzsuchende
Auf dem städtischen Grundstück an der Almhorster Straße 1 hat der Hochbau für eine neue Gemeinschaftsunterkunft für Schutzsuchende begonnen. Die Stadt Seelze setzt damit ein zentrales Vorhaben zur Schaffung zusätzlicher Unterbringungskapazitäten um, um bisher für Schutzsuchende angemietete Wohnungen wieder dem freien Markt zur Verfügung stellen zu können. Dies hatte der Rat der Stadt Seelze im November 2023 beschlossen.
Details zur Unterkunft
Die neue Unterkunft besteht aus zweigeschossigen Wohngebäuden in flexibler Containerbauweise. Insgesamt werden zehn Wohneinheiten mit 28 Zimmern realisiert, die jeweils über Wasch- und Kochmöglichkeiten verfügen. Die Zwei- und Drei-Zimmerwohnungen bieten Platz für bis zu 56 Schutzsuchende.
Hintergrund und Notwendigkeit
An gleicher Stelle befand sich bis vor rund zwei Jahren eine ehemalige Gemeinschaftsunterkunft der Stadt Seelze. Eine Nutzung war jedoch bereits seit 2020 nicht mehr möglich, da das Gebäude einsturzgefährdet war. Daher hatte die Stadt Seelze das Gebäude Ende Mai 2023 abreißen lassen, um Platz für die neue Unterkunft zu schaffen.
Hintergrund des Ratsbeschlusses ist die weiterhin angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt und eine anhaltend hohe Zuweisungsquote für Schutzsuchende durch das Land Niedersachsen. Allein für den Zeitraum vom 1. Oktober 2024 bis zum 30. September 2025 hat die Stadt Seelze nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel eine Zuweisungsquote von 111 Schutzsuchenden erhalten. Bis zum 17. Juli 2025 hat die Stadt Seelze bereits 82 Schutzsuchende aufgenommen und im Stadtgebiet untergebracht, sodass bis zum 30. September 2025 eine Restquote von 29 Schutzsuchenden verbleibt. Ab dem 1. Oktober 2025 erhalten die Kommunen dann wieder eine neue Zuweisungsquote.
Akute Bedarfserfüllung durch neue Unterkunft
Die bislang von der Stadt Seelze im Schwerpunkt verfolgte und umgesetzte dezentrale Unterbringung von Obdachlosen und Geflüchteten in Wohnungen stößt zunehmend an ihre Grenzen, da bezahlbarer Wohnraum knapp ist und auch städtische Immobilien weitgehend ausgelastet sind. Die neue Unterkunft, die aus insgesamt 37 Containern gebildet wird, trägt somit dazu bei, den akuten Bedarf an zusätzlichen Plätzen verlässlich zu decken. Neben den Wohnbereichen stehen auch funktionale Räume zur Verfügung: Dazu zählen ein Büro für die städtische Abteilung Soziale Dienste, Lagerräume, eine Waschküche, Haustechnikräume und ein Gemeinschaftsraum. Um das Gebäude werden zudem Grünflächen und eine Spielfläche zur gemeinschaftlichen Nutzung angelegt. Für eine Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr richtet die Region Hannover im September eine neue Bushaltestelle ein, die ab Ende September in den regulären Fahrplan aufgenommen wird. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 2,7 Millionen Euro. Finanziert wird es durch Mittel der Stadt Seelze sowie durch Investitionszuweisungen des Landes Niedersachsen. Die Fertigstellung des Gebäudes ist für Ende August geplant.