„Wir sind sehr glücklich über die neuen Räume“ – AWO Frauenberatung und Schuldnerberatung sind in die Schillerstraße umgezogen

Foto: AWO Region Hannover

Seelze – Das „Soziale Haus“ in Seelze ist vom Rathaus in die benachbarte Schillerstraße umgezogen, wo zuvor die ehemalige Sozialstation untergebracht war. Mitgezogen sind auch die Frauenberatungsstelle sowie die Schuldnerberatung der AWO Region Hannover, die ihren Betrieb am neuen Standort bereits aufgenommen haben.

„Ich bin sehr glücklich über die neuen Räume, da wir jetzt einen Beratungsraum haben, der vom Büro getrennt ist“, freut sich Katharina Krüger von der AWO Frauenberatung. „Der Beratungsraum ist gemütlich eingerichtet – die Frauen müssen sich wohlfühlen, denn es ist für sie schon ein großer Schritt, überhaupt zu uns zu kommen und über ihre Probleme zu sprechen.“

Auch Christa Kwaschnik von der AWO Schuldnerberatung ist sehr zufrieden mit den neuen Räumlichkeiten. „Meine Kunden kommen meist mit einem ganzen Aktenkoffer voller Dokumente – deshalb ist es für uns gut, mehr Platz zu haben“, sagt die AWO Beraterin, die derzeit 70 verschuldete Klientinnen und Klienten betreut. Sie rechnet mit einem großen Zulauf neuer Kunden in den kommenden Monaten. „Experten und Expertinnen gehen davon aus, dass die Corona-Pandemie zu mehr Arbeitslosigkeit, Immobilienaufgaben und Privatinsolvenzen führt“, sagt Kwaschnik.

Sie rechnet aber noch aus einem weiteren Grund mit einem größeren Ansturm in der zweiten Jahreshälfte: Bei der Privatinsolvenz ist künftig eine Restschuldbefreiung schon nach drei statt sechs Jahren möglich, was zu vermehrten Anträgen führen werde. Die AWO Schuldnerberatung hat ihre Beratungszeiten ausgebaut, Beratungen sind jetzt künftig täglich möglich.

Auch in der AWO Frauenberatung sei die Zahl der Frauen, die Beratung benötigen, in diesem Jahr gestiegen. „Ich rechne mit weiter steigenden Fallzahlen, da der Corona-Lockdown beendet ist und persönliche Beratungen wieder möglich sind“, sagt Krüger.  Zum anderen hätten sie die telefonische Beratung nicht in Anspruch genommen – aus Angst, ihr Partner könnte mithören.

Am neuen Standort verfügt das „Soziale Haus“ künftig insgesamt über mehr Beratungsbüros. Da manche Organisationen sich die Büros teilen, werden mit dem Umzug noch mehr Beratungsbedarfe abgedeckt. „Zu uns kommen Menschen mit sogenannten multikomplexen Problemlagen.

Dazu zählen unter anderem Süchte, psychische Erkrankungen, Arbeitslosigkeit oder die emotionalen Folgen einer Trennung oder Scheidung – die kurzen Wege und die Bündelung von Beratungsangeboten sind hier ein großer Vorteil, da wir bei Bedarf gleich weiter vermitteln können“, betont Kwaschnik.

Die AWO Frauenberatung bietet künftig am neuen Standort einmal pro Monat eine Rechtsberatung an, die eine Anwältin für Familienrecht durchführt. Eine solche Beratung sei beispielsweise für Frauen wichtig, die sich nach einer Trennung oder Scheidung zivilrechtlich informieren wollen.

Außerdem wird es eine Trennungs- und Scheidungsgruppe geben, in der sich Frauen mit ähnlichen Erfahrungen bestärken können. „Zum Beispiel sind Trauer, Ohnmacht und Angst normale Gefühle nach einer Trennung – die Teilnehmerinnen tauschen sich aus und ihnen wird bewusst, dass sie mit ihren Gefühlen nicht alleine sind “, betont Krüger

SCN/pk