Zensus 2022: Stadt und Region suchen Freiwillige für Haushaltsbefragungen

Seelze – Der Zensus – allgemein auch als Volkszählung bekannt – gilt als das größte Projekt der amtlichen Statistik. Dafür sind bundesweit ab Montag, 16. Mai, stichprobenartige Haushaltsbefragungen geplant. Zu diesem Zweck suchen die Stadt Seelze und die Region Hannover Freiwillige, die ausgewählte Haushalte aufsuchen und die für diesen Einsatz eine Aufwandsentschädigung erhalten.

„Wir benötigen für den Zensus 2022 im Zeitraum von Mitte Mai bis Ende Juli 2022 zuverlässige, freundliche und verschwiegene Erhebungsbeauftragte, die Menschen in Privathaushalten und in Sonderbereichen wie Wohnheimen interviewen“, sagt Gisela Garbe-Busse vom Fachbereich Zentrale Dienste der Stadt Seelze. „Die Erhebungsbeauftragten werden zuvor in einer halbtägigen Schulung vorbereitet und auch während ihrer Aufgabe betreut“, erläutert sie. Für die Erhebung bekämen die Beauftragten dann einen Bezirk zugeteilt, der ausdrücklich nicht in ihrem eigenen Wohnumfeld liegt. Grundsätzlich würden die Beauftragten in einer Befragung jeweils einen kompletten Haushalt erfassen. „Die dort wohnenden und für die Stichprobe ausgewählten Personen sind verpflichtet, zu den Fragen Auskunft zu geben“, betont Gisela Garbe-Busse.

Insgesamt kämen in dem rund zehnwöchigen Zeitraum auf jede Erhebungsbeauftragte und jeden Erhebungsbeauftragten etwa 30 Termine in Haushalten mit insgesamt rund 100 Auskunftspflichtigen zu, für die sie eine steuerfreie Aufwandsentschädigung erhalten. Diese kann je nach Art und Anzahl der erfolgten Interviews 600 bis 800 Euro betragen. Mit der Übernahme dieser ehrenamtlichen Tätigkeit gehe auch eine hohe Verantwortung einher. „Wir suchen daher sehr zuverlässige und genaue, äußerst verschwiegene und zeitlich flexible volljährige Personen mit einem sympathischen und freundlichen Auftreten, gepflegtem Äußeren und guten Deutschkenntnissen“, hebt Gisela Garbe-Busse hervor. Orts- und Fremdsprachenkenntnisse könnten für die Aufgabe von Vorteil sein, seien aber nicht Voraussetzung. „Und sollte pandemiebedingt eine persönliche Befragung nicht möglich sein, sollen die Befragungen telefonisch erfolgen“, erklärt sie.

Da für die Durchführung der Zensusarbeiten eine sogenannte abgeschottete Erhebungsstelle erforderlich ist, hat die Region Hannover für die Stadt Seelze und die übrigen 19 Umlandkommunen eine solche, separat vom üblichen Dienstbetrieb getrennte Stelle zentral eingerichtet.

Personen, die gerne als Erhebungsbeauftragte aktiv beim Zensus 2022 mitwirken möchten, können sich bereits vormerken lassen. Die Erhebungsstelle der Region Hannover ist unter Telefon (0511) 61620022 und per E-Mail an [email protected] erreichbar. Auskünfte erteilt auch die Stadt Seelze unter Telefon (05137) 828114.

 

Wozu dient der Zensus?

Der Zensus erfolgt turnusmäßig im Abstand von zehn Jahren in der gesamten Europäischen Union. Die stichprobenartigen Befragungen von rund zehn Prozent der Bevölkerung in ausgewählten Haushalten erbringen wichtige Erkenntnisse – unter anderem zur Einwohnerzahl, zum Leben und Arbeiten der Menschen, zum Bedarf von Schulen und zu vielen weiteren Themen. Der Zensus liefert somit wichtige Grundlagen für die Politik, die Wissenschaft und Wirtschaft und ist maßgebend für viele finanz- und gesellschaftspolitische Entscheidungen. Die Zensusdaten sind unter anderem für die kommunale Infrastrukturplanung für den Bau und den Betrieb von Schulen, Kindergärten und Krankenhäusern, zur Berechnung der Zahl der Länderstimmen im Bundesrat sowie für die Einteilung von Wahlkreisen notwendig. Ursprünglich sollte die Befragung bereits im Jahr 2021 und damit zehn Jahre nach dem letzten Zensus erfolgen. Pandemiebedingt war die Erhebung jedoch um ein Jahr verschoben worden.

SCN/CU