Seelze – Seit inzwischen 40 Jahren gibt es in Deutschland die Nummer gegen Kummer – bundesweit liegt dabei das Kinder- und Jugendtelefon (KJT)des Kinderschutz-Zentrums in Hannover bei den Beratungszahlen vorne. Und vor allem Corona hat gezeigt: Kinder und Jugendliche brauchen diese Hilfe – insbesondere die Zahlen bei den Online-Beratungen sind gestiegen. Doch ohne ehrenamtliche Helfer*innen geht es nicht.
„Wir sind immer auf der Suche nach Menschen, die Ansprechpartner*innen für Kinder und Jugendliche sein wollen, die sich zuhause aus den unterschiedlichsten Gründen an niemanden wenden können“, sagt Petra Lorenz, Leiterin des KJT in Hannover. „Das geht los bei Kindern, die Probleme in der Schule haben und nicht wissen, wie sie das ihren Eltern sagen sollen – wir haben es aber natürlich auch mit Fällen zu tun, bei denen es um Gewalt, auch sexuelle Gewalt, geht“.
Wie wichtig inzwischen auch die Online-Beratung beim KJT geworden ist, hat der Lockdown im Frühjahr gezeigt: „Viele Kinder haben nicht mehr mit uns telefonieren können, obwohl sie die Unterstützung dringend gebraucht hätten. Da sie aber die meiste Zeit in Hörweite ihrer Eltern bzw. Bezugspersonen waren, war ein vertrauliches Gespräch häufig nicht möglich – die Zahlen der Online-Beratungen sind daher gestiegen“, erklärt Petra Lorenz.
Um den großen Bedarf von Kindern und Jugendlichen nach Hilfe, grade auch in Zeiten der Corona-Pandemie, zu decken, hofft Petra Lorenz wieder mehr Menschen zu finden, die sich ehrenamtlich beim Kinder- und Jugendtelefon des Kinderschutz-Zentrums in Hannover engagieren wollen. Ab sofort können sich Interessierte bewerben, im Januar 2021 startet dann die Ausbildung.
„Wir hoffen sehr, dass wir wieder einige engagierte Hannoveraner*innen finden, die uns bei dieser sehr wichtigen Arbeit unterstützen“, so Lorenz.
SCN/ds