Region Hannover kein FSME-Risikogebiet / vor der Urlaubsreise an die FSME-Impfung denken
Seelze – Die Temperaturen steigen – und damit startet auch die Zeckensaison. Zecken können gefährliche Krankheiten wie Borreliose oder Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) auf den Menschen übertragen.
Wer jedoch ein paar Regeln zur Vorbeugung oder nach einem Zeckenstich beachtet, kann die Gefahr einer Infektion deutlich reduzieren. Das Gesundheitsamt der Region Hannover informiert über die wichtigsten Regeln.
Wer seine Urlaubsreise plant, sollte sich informieren, ob das Reiseziel in einem sogenannten FSME-Risikogebiet liegt. Dazu zählen – neben Süddeutschland und seit diesem Jahr auch der Landkreis Emsland – viele Länder in Mittel- und Osteuropa.
„Derzeit gibt es keine Therapiemöglichkeiten bei FSME-Infektionen. Wer sich in entsprechenden Gebieten aufhält, sollte sich daher unbedingt impfen lassen“, sagt Dr. Mustafa Yilmaz, Leiter des Gesundheitsamtes der Region Hannover.
Die Region Hannover zählt zwar nicht zu den FSME-Risikogebieten, dennoch kann auch hier eine FSME-Impfung sinnvoll sein – „besonders für Personen, die sich beruflich oder in ihrer Freizeit häufig in der freien Natur aufhalten“, so Dr. Yilmaz.
Einen Überblick über FSME-Risikogebiete gibt es unter www.nlga.niedersachsen.de. Muskel- und Gliederschmerzen, Gleichgewichtsverlust, Störungen des Bewegungsapparats oder hohes Fieber: Das sind einige der Symptome der Krankheit FSME.
In den meisten Fällen heilt die Krankheit zwar komplett ab – dann ist der Patient bzw. die Patientin gegen FSME auch immun.
In wenigen Einzelfällen können aber Gesundheitsschäden wie Lähmungen, Gleichgewichtsstörungen oder Probleme mit der Aussprache zurückbleiben, leider können auch Todesfälle vorkommen.
Eine andere durch Zecken übertragene Erkrankung ist die Borreliose. Sie ist meist an einer großen, kreisrunden Rötung um den Biss zu erkennen: Der Durchmesser beträgt mindestens vier Zentimeter.
Diese Stelle breitet sich danach weiter aus und kann Fieber und Muskelschmerzen auslösen. In dem Fall sollten Betroffene umgehend einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Mithilfe von Antibiotika kann diese Erkrankung innerhalb kurzer Zeit geheilt werden. Bleibt die Behandlung aus, kann Borreliose schwerere Ausmaße annehmen.
Wie schütze ich mich vor Zecken?
Einen sicheren Schutz vor Zeckenstichen gibt es nicht. Aber Sie können das Risiko minimieren:
- Vermeiden Sie den Aufenthalt im hohen Gras oder Unterholz.
- Tragen Sie geschlossene Kleidung mit langen Ärmeln und lange Hosen.
- Ziehen Sie die Socken über die Hosenbeine – denn Zecken sitzen hauptsächlich im Unterholz und an Gräsern.
- Tragen Sie helle Kleidung. Zecken lassen sich gut darauf erkennen und noch vor einem Stich entfernen.
- Verwenden Sie insektenabweisende Mittel. Diese helfen zumindest eine Weile, sind aber kein sicherer Schutz vor Zecken.
- Suchen Sie Ihren ganzen Körper nach Zecken ab, nachdem Sie sich in der Natur aufgehalten haben. Zecken sind winzig klein und krabbeln auf dem Körper und der Kleidung herum, um eine geeignete Einstichstelle für das Blutsaugen zu finden. Sie bevorzugen dünne und warme Hautstellen. Deshalb sollten Sie an den Armen, in den Kniekehlen, am Hals und Kopf sowie im Schritt gründlich nach Zecken suchen.
Wie entferne ich richtig eine Zecke?
Wichtig bei allen Hilfsmitteln ist, dass die Zecke möglichst hautnah gegriffen wird, so dass das Tier nicht gequetscht wird. Andernfalls können gefährliche Körperflüssigkeiten austreten.
Die Zecke sollte langsam und kontrolliert herausgezogen werden. Hausmittel wie Öl oder Nagellack-entferner sind nicht geeignet, um Zecken zu entfernen.
Worauf muss ich achten, wenn ich von einer Zecke gestochen wurde?
Jede Zecke hinterlässt nach dem Biss eine gerötete Hautstelle. Nach einigen Tagen sollte diese Rötung verschwunden sein.
Gleichzeitig ist es unmöglich, bereits nach 24 Stunden Symptome von schweren Krankheiten wie Borreliose oder FSME zu entwickeln. Das geschieht frühestens nach sieben Tagen.
SCN/kk