Seelze – Das Internationale Musikfestival Seelze (MuSE) lässt bei seiner 23. Auflage keine Wünsche offen: Sieben Konzerte mit Künstlerinnen und Künstlern aus Deutschland und Italien, aus Polen und Großbritannien, aus Israel, den USA und Japan versprechen von Donnerstag, 7. Juli, bis Sonntag, 17. Juni, anspruchsvolle Musik auf höchstem Niveau.
„Dieses Jahr haben wir die Welt zu Gast in Seelze“, sagt Christoph Slaby, der das Festival gemeinsam mit Robert Leschik als künstlerischer Leiter organisiert, mit Blick auf die hochkarätige internationale Besetzung. „Das sind absolute Spitzenkünstler, die deutschlandweit bekannt sind und oft auch Fernsehauftritte haben“, hebt er hervor. Doch auch weit über die Grenzen hinaus seien etliche von ihnen bereits an zahlreichen Orten aufgetreten.
Das gilt auch für Sara Musumeci. Die Organistin aus Sizilien, die unter anderem den ersten Preis beim Internationalen Orgelwettbewerb in Malta gewann, lässt zum Auftakt der Muse am Donnerstag, 7. Juli, um 19.30 Uhr in der Kirche Heilige Dreifaltigkeit an der Südstraße Stücke italienischer Komponisten erklingen. „Die Welt und ich – 70 Jahre Emmerlich“ heißt es am Freitag, 8. Juli, in der St. Martinskirche: Von 19.30 Uhr an ist dort der deutsche Opernsänger, Kammersänger und Entertainer Gunther Emmerlich mit einer musikalischen Zeitreise durch sein Leben und unterhaltsamen Anekdoten zu hören. Dabei präsentiert er eine große musikalische Bandbreite, die von Evergreens und Swing über Rock ́n ́Roll und Musical-Hits bis zu Chansons reicht.
Ein ungewöhnliches Ambiente bietet „Händel im Atelier“ am Sonnabend, 9. Juli, um 15 Uhr. Dann ist mit dem amerikanischen Countertenor Gerald Thompson ein international gefragter Interpret für barocke und zeitgenössische Opern und Oratorien im Atelier von Künstler Wolfgang Tiemann an der Neuen Straße 6 in Kirchwehren zu Gast. „Gerald Thompson hat schon in den wichtigsten Opernhäusern der Welt gesungen“, betont Christoph Slaby. Dazu zählen Auftritte in der Metropolitan Opera und der New York City Opera, im Bolshoi Theater in Moskau und im Royal Opera House Covent Garden sowie im Teatro alla Scala in Mailand.
Begleitetet wird Gerald Thompson bei seinem MuSe-Auftritt von der walisischen Klavier- und Kapellmeisterin Giulia Glennon. „Was können wir mehr bieten?“, fragt Christoph Slaby sichtlich stolz.
Eine Welturaufführung erwartet das Publikum am Sonntag, 10. Juli, um 17 Uhr: Beim Promenadenkonzert unter der Flutbrücke lassen das Modern Sounds Orchestra (MSO) und die Young Stars aus Seelze erstmals die vom Belgier Bert Appermont komponierte Hymne „A Hero ́s Tale“ erklingen. „Darauf haben wir drei Jahre lang hingearbeitet“, sagt Robert Leschik. In dem besonderen Ambiente unter der Flutbrücke an der Garbsener Landstraße wird Bert Appermont die Orchester bei dieser Premiere selbst dirigieren. Neben der Komposition rund um Reitergeneral Michael von Obentraut, der im Dreißigjährigen Krieg in einer Schlacht bei Seelze ums Leben kam, laden das Modern Sounds Orchestra und die Young Stars zu musikalischen Reisen in die Karibik, nach Virginia und Irland sowie in die Popmusik ein.
Verschiedene Leidenschaften für die Musik des 17. Und 21. Jahrhunderts vereint das Lamento Trio: Bei ihrem Konzert am Mittwoch, 13. Juli, um 19 Uhr in der Kirche Heilige Dreifaltigkeit schaffen die polnischen Sopranistin Dorota Szczepanska, der israelische Lautenist Alon Sariel und der deutsche Jazzbassist Peter Schwebs fließende Verbindungen zwischen der Barock- und Popmusik. Sie arrangieren Werke von Händel, Monteverdi oder Prucell mit Musik von Sting, Bob Telson oder einer mexikanischen Folkballade.
Mit Moto Harada tritt am Freitag, 15. Juli, ein renommierter Konzertpianist auf, der die MuSe seit vielen Jahren bereichert. In der St. Martinskirche spielt der gebürtige Japaner, der an der Universität Hildesheim lehrt, Werke von Edvard Grieg, Frédéric Chopin, Pjotr Iljitsch Tschaikowsky sowie einige eigene Kompositionen.
Zum Abschluss des Musikfestivals Seelze kann sich das Publikum am Sonntag, 17. Juli, um 17 Uhr mit „Curricula – was gibt uns Halt“ auf ein interkulturelles und interreligiöses Konzertformat freuen. Ein internationales Vokalensemble mit Band lässt in der St. Martinskirche Kompositionen von Markus Brutscher und dazu geschaffene Arrangements von Andreas Bürgel erklingen. „Das ist eine Mischung aus alter und neuer Musik und wird ganz interessant“, verspricht Robert Leschik.
„Das sind schon ganz besondere Konzertorte“, stellt Bürgermeister Alexander Masthoff unter anderem mit Blick auf das Konzert im Atelier von Künstler Wolfgang Tiemann fest. „Und auf das Promenadenkonzert mit der Uraufführung der Obentraut-Hymne bin ich schon sehr gespannt“, ergänzt er. „Welche Stadt hat schon ihre eigene Hymne“, fragt der frühere niedersächsische Finanzminister Heinrich Aller, der auch in diesem Jahr die Schirmherrschaft für die MuSe übernommen hat, voller Anerkennung. Das gesamte Programm zeige einmal mehr, mit wie viel Herzblut die MuSe-Macher Robert Leschik und Christoph Slaby dabei seien, ist er sich mit dem Bürgermeister einig. „Respekt für diese 23 Jahre“, dankt Alexander Masthoff beiden für ihr langes Engagement. „Die MuSe ist sehr wertvoll für die kulturelle Vielfalt in Seelze“, hebt er hervor. „Unter dem Strich können wir auch dank der MuSe sagen: Wir sind eine Stadt der Musik und der Kultur“, betont Heinrich Aller.
Karten für alle sieben Konzerte des Internationalen Musikfestivals Seelze sind ab Dienstag, 7. Juni, zu Preisen zwischen 15 und 35 Euro in der Buch- und Schreibwarenhandlung Petri & Waller, Hannoversche Straße 13a, sowie über Eventim erhältlich.
SCN/nh