Seelze – Auf ein buntes Spektrum attraktiver Ideen zum Dekorieren, auf handgefertigte Kleidung und zahlreiche Accessoires können sich die Besucherinnen und Besucher beim Seelzer Kunsthandwerkerinnenmarkt am Sonntag, 8. März, von 11 bis 17 Uhr freuen. Zu der 27. Auflage der beliebten Ausstellung im Schulzentrum Seelze werden 2000 Gäste erwartet.
Als größter Markt dieser Art im gesamten Stadtgebiet hat sich das jährliche Angebot zum internationalen Frauentag als regionsweiter Aussteller- und Publikumsmagnet etabliert. „Ich habe 110 Bewerbungen für die 80 Stände erhalten“, sagt Organisator Andreas Köhler von der Kulturförderung der Stadt Seelze erfreut. Die Angebotspalette reicht von Genähtem aus Leinen über Seifen, Kleidung, Geschenkverpackungen, Schmuck, gedrechselte Kugelschreiber sowie Keramik-, Glas- und Holzarbeiten bis zu Osterschmuck wie Gestecken, Heukränzen und Baumstammhasen.
Andreas Köhler betont, dass er das Grundkonzept des Marktes, den er 1994 von der damaligen Frauenbeauftragten übernahm und seitdem organisiert, nie geändert habe. „Es ist ein Spezialmarkt für das interessierte Publikum“, erläutert er. Ihm sei wichtig, dass der Markt trotz der erreichten Größe und Vielfalt überschaubar bleibe und einen persönlichen Kontakt ermögliche.
Dies wissen auch die Ausstellerinnen, darunter Frauen aus der gesamten Region Hannover, aber auch aus Minden, Braunschweig sowie aus Seelzes polnischer Partnerstadt Mosina, sehr zu schätzen. „Viele Besucherinnen und Besucher kenne ich inzwischen persönlich und dadurch ist es fast familiär“, beschreibt Wiebke Blume die Atmosphäre. Vor drei Jahren habe sie erstmals am Kunsthandwerkerinnenmarkt teilgenommen und ihre selbstgenähte Kinderkleidung angeboten. Gemeinsam mit zwei Freundinnen habe sie ihr Angebot seitdem weiter ausgebaut und ihre selbst gestrickten und genähten Kleidungsstücke unter anderem auf der Erlebnis- und Einkaufsmesse in Hannover Infa ausgestellt und verkauft. „Wir haben mittlerweile sogar ein eigenes Label“, erzählt Blume. Dennoch bliebe das Anfertigen der Kleidung ein abendliches Hobby, dessen Ergebnis sie sehr gern auf dem Markt in Seelze präsentiere.
Ganz ähnlich bewertet Irene Cholewinski den Kunsthandwerkerinnenmarkt. „Ganz besonders ist, dass immer sehr viele aufgeschlossene und sehr interessierte Besucherinnen und Besucher da sind“, sagt die Glaskünstlerin. Hinzu komme die gute Organisation, die dank eines eingespielten Teams stets unkompliziert sei. Komplizierter fallen dagegen ihre teils aufwändigen Glasskulpturen und Gebrauchsgegenstände aus. Zum Anfertigen von Schalen nach der sogenannten Graaltechnik fahre sie eigens in eine Glashütte. Das Glasschmelzen und Glasblasen für viele Skulpturen und weitere Objekte könne dagegen in ihrer kleinen heimischen Werkstatt auch mithilfe des dortigen Schmelzofens erfolgen. Rentabel sei der Verkauf angesichts der Kosten und des Aufwands zwar kaum. „Wenn ich den tatsächlichen Preis dafür nehmen würde, würde es wohl keiner mehr kaufen – aber es macht mir ja auch einfach Spaß“, sagt Cholewinski mit einem Lächeln.
Gleiches gilt für Helga Fröhlich beim Anfertigen edler Puppenbekleidung. Bis zu eineinhalb Stunden stricke sie allein an einem Paar Socken, an Hosen und Pullovern und Mützen arbeite sie oft deutlich länger. Für sie ist das Stricken eine Leidenschaft, auf die sie sich gern voll konzentriert. „Nebenbei höre ich schon mal einen Radio-Krimi, aber ich bin auch jemand, der absolute Stille beim Stricken liebt“, erzählt Fröhlich.
Wie seit dem ersten Kunsthandwerkerinnenmarkt im Jahr 1993 versorgt der Verband der Südstadtfrauen die Marktbesucher mit Kaffee und Kuchen, den die Ausstellerinnen gespendet haben. Die Leiterin der Gruppe, Anne Wylenga, ist seit dem ersten Markt dabei. Der Erlös des Kaffee- und Kuchenverkaufs ist erneut für einen sozialen Zweck in Hannover bestimmt.
Der Eintritt zum Kunsthandwerkerinnenmarkt im Forum der Geschwister-Scholl-Schule, Humboldtstraße 14, ist frei. Parkmöglichkeiten sind in großer Zahl auf dem Parkplatz an der Grand-Couronne-Allee vorhanden.
SCN/la