Gedenkstätte Ahlem: „Eine Melodie singt mein Herz, die du gesungen“

Gernsheim-Duo © Carolin Dünger

Gedenkstätte Ahlem: „Eine Melodie singt mein Herz, die du gesungen“

Seelze – Im 19. Jahrhundert gab es in Deutschland ein blühendes jüdisches Leben, doch die deutsch-jüdische Kultur dieser Zeit wurde in der Shoa zerstört.   So auch ein Teil der Werke von Friedrich Gernsheim, Karl Goldmark und Salomon Jadassohn. Die drei Komponisten waren zu Lebzeiten geschätzt und verehrt, doch die Nazis verbannten ihre Werke aus den Konzertsälen. Einige ihrer Notenausgaben schlummern noch unentdeckt in Bibliotheken und Archiven. Die Sopranistin Anna Gann und die Pianistin Naoko Christ-Kato haben sich auf die Suche gemacht und sind fündig geworden: Am Sonntag, 10. Februar 2019, 15 Uhr, präsentiert das Gernsheim-Duo in der Gedenkstätte Ahlem, Heisterbergallee 10, Werke jüdischer Komponisten der Romantik. Der Eintritt ist frei.

Die beiden Musikerinnen gründeten 2015 das Gernsheim-Duo – benannt nach dem Komponisten Friedrich Gernsheim –, um sich dem Schaffen vergessener jüdischer Komponisten der Romantik zu widmen. Sie möchten zu Gehör bringen, welch tiefen Graben der Holocaust in die europäische Kultur geschlagen hat und ein kleines Stück des verlorenen Reichtums wieder zum Klingen bringen.

Anna Gann wuchs in der Region Hannover auf und lebt in Meiningen. Sie arbeitet mit namhaften Kirchenmusikern zusammen, trat unter anderem bei den Kasseler Louis-Spohr Tagen, den Eisenacher Telemann-Tagen und den Internationalen Händel-Festspielen Göttingen auf und ist sie als Gesangpädagogin tätig. Naoko Christ Kato wurde in Yokohama geboren und lebt in Suhl. Die Preisträgerin des „Young artist piano contest” und des „Best players contest” in Japan gibt regelmäßig Solokonzerte und wirkt als Klavierpädagogin.

SCN/su