Seelze – Das Recht politisch Verfolgter auf Asyl nahmen 1945 beide deutsche Staaten in
ihre Verfassungen auf. Doch was bedeutete das konkret? Auf Einladung der Gedenkstätte
Ahlem beleuchtet Dr. Patrice Poutrus am Sonntag, 15. August 2021, die Entwicklung des
Asylrechts in Deutschland von der Nachkriegszeit über die Grundgesetzänderung von
1993 bis in die Gegenwart. Der Vortrag in der Gedenkstätte Ahlem beginnt um 15 Uhr.
Welche Konsequenzen ergaben sich aus dem sogenannten Asylkompromiss für das
Anerkennungsverfahren, die Aufnahme von Geflüchteten und die europäische
Migrationspolitik? Poutrus zeigt, dass es in der Asylrechtdebatte stets um grundlegende
Fragen der politisch-moralischen Orientierung der deutschen Gesellschaft geht und ordnet
die Konflikte um Asyl und Flucht in die historischen Zusammenhänge ein.
Patrice Poutrus ist Zeithistoriker und Migrationsforscher. Er hat zahlreiche Veröffentlichungen zur DDR-Geschichte und zur Migrationsgeschichte vorgelegt. Seit 2019 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter für Neuere und Zeitgeschichte sowie Geschichtsdidaktik an der Universität Erfurt und dort im Projekt „Diktaturerfahrung und Transformation – Partizipative Erinnerungsforschung“ beschäftigt.
SCN/Cu