Fund einer Weltkriegsbrandgranate führt zu umfangreichem Feuerwehreinsatz

    Foto: Freiwillige Feuerwehr Stadt Seelze.

    Seelze – Der Fund einer Brandschrapnellgranate aus dem 2. Weltkrieg im Gümmerwald führte am Dienstagmittag zu einem umfangreichen Einsatz der Feuerwehr Seelze. Am Vormittag war die Granate bei Bauarbeiten am Gelände des Klärwerkes durch einen Bagger zu Tage gefördert worden. Der sofort hinzugezogene Kampfmittelbeseitigungsdienst Hannover stufte das Geschoss als Brandschrapnellgranate ein.

    Diese Granaten zünden durch einen Zeitzünder und sind mit 72 kleinen Behältern mit brandauslösenden Chemikalien gefüllt, die bei Kontakt mit Sauerstoff zünden. Da der Zeitzünder bereits ausgelöst war, war eine Entschärfung nicht mehr möglich und der Entschärfer Thorsten Lüdeke entschied eine kontrollierte Sprengung am Ort.

    Aufgrund der Nähe der Fundstelle zum Waldrand des Gümmerwaldes konnte ein Feuer als Folge der Sprengung, insbesondere wegen der andauernden Trockenheit, nicht ausgeschlossen werden. Über die Leitstelle wurde daher zur Sicherstellung des Brandschutzes der 4. Zug der Feuerwehr Seelze, bestehend aus den Ortsfeuerwehren Lohnde, Gümmer und Dedensen, sowie der Einsatzleitwagen und das Tanklöschfahrzeug der Ortsfeuerwehr Seelze um 11:52 Uhr alarmiert.

    Wegen des schwierigen und unwegsamen Geländes wurde von den Einsatzkräften eine Pumpe mit Schlauchleitungen aus zwei Richtungen mit sowie mehreren Strahlrohren ausgelegt, die im Fall eines Entstehungsbrand sofort hätten genutzt werden können. An der Bundesstraße 441 wurde weitere Schlauchleitungen von zwei Tanklöschfahrzeugen gelegt. Nach den Vorbereitungen zogen sich alle Einsatzkräfte mit ihren Fahrzeugen zu einem Sammelplatz außerhalb des Sicherheitsradius zurück, der vom Entschärfer auf 300 Meter festgelegt wurde.

    Foto: Freiwillige Feuerwehr Stadt Seelze.

    Durch die Polizei wurde ab 14:00 Uhr der Verkehr auf der Bundeautobahn 2 und der Bundesstraße 441 gesperrt. Auch der Luftverkehr war kurzfristig ab 14:13 Uhr von der Sperrung betroffen. Da keine Menschen in der näheren Umgebung wohnen, war eine Evakuierung nicht nötig.

    Das Betriebspersonal des Klärwerkes hatte das Werksgelände bereits verlassen. Nachdem von allen Einsatzabschnitten Sicherheit gemeldet wurde, löste der Entschärfer Thorsten Lüdeke und sein Kollege Daniel Herrmann um 14:15 Uhr die Sprengung aus.

    Eine erste Erkundung ergab, dass aufgrund der guten Abdeckung der Granate durch Sand keine Brände durch die Sprengung entstanden waren, so dass die Sperrungen der Verkehrswege sofort wieder aufgehoben wurden.. Die Einsatzkräften der Feuerwehr konnten nach dem Rückbau wieder in ihre
    Standorte einrücken. Die Feuerwehr Seelze war mit 33 Feuerwehrkräften im Einsatz.

    SCN/nh