Seelze – Ortsfeuerwehren im Einsatz: Übung mit Gefahrstoffaustritt in der Werkstatt der Lebenshilfe
Am Freitagabend den 22.09.2023 führten die Ortsfeuerwehren Almhorst und Seelze gegen 19:00 Uhr eine gemeinsame Einsatzübung durch. Allerdings ist nur dem Einsatzleiter das Einsatzszenario in der Lebenshilfe Seelze bekannt gewesen.
Der Seelzer CBRN-Zug (CBRN = chemische, biologische, radiologische und nukleare – von Kernbrennstoffen ausgehende – Gefahren) unterstützt durch CSA-Träger der Ortsfeuerwehr Almhorst rückte mit Blaulicht und Martinshorn bei der Lebenshilfe Seelze an.
Vor Ort stellte Einsatzleiter Daniel Grone-Blume folgende Lage fest:
- In einem Bereich einer Halle von einem Metall verarbeitenden Betriebes haben sich Dämpfe gebildet
- keine Personen mehr in der Werkstatt, mehrere Mitarbeiter mit Atembeschwerden im Krankenhaus
- weitere Lage unklar
Nach dieser ersten Erkundung des Lagebildes werden erste Maßnahmen zur Abarbeitung des Einsatzes eingeleitet, danach erfolgen zeitgleich nun auf Befehl der Fahrzeugführer der Aufbau des „dreiteiligen Löschangriffes“ bestehend aus Wasser, Pulver und Schaum, der Aufbau des Dekontaminationsplatzes und das Einkleiden von jeweils 2 Trupps mit CSA-Schutzanzügen unter Atemschutz.
Die CSA-Trupps wurden von der Ortsfeuerwehr Seelze und Ortsfeuerwehr Almhorst gestellt. Aufgrund der hohen körperlichen und psychischen Belastung beträgt die Regeleinsatzzeit für CSA-Träger nur 20 Minuten. Hinzu kommt noch die Zeit, die für die Dekontamination des Trägers benötigt wird.
Nachdem der erste CSA-Trupp zur Erkundung in die Werkhalle vorgegangen war, fand er folgende Situation vor:
- Verrauchte Halle
- Qualmende Wanne mit Natriumhydroxid und Aluminiumstücke darin.
- zwei ca. 50 l Kanister mit Gefahrstoffkennzeichnung stehen neben der Wanne
- Aufbewahrungsbox mit Metallschienen
In der folgenden weiteren Lagebesprechung der Fahrzeugführer und dem Einsatzleiter wird beschlossen, dass der nächste einzusetzende Trupp in der Werkhalle die Metallteile aus der Wanne mit Greifern und langen Zangen entfernen soll. Offensichtlich ist die starke Rauchentwicklung durch den Einsatz von falschen Metallstücken hervorgerufen worden, hierbei hat sich explosiver Wasserstoff als Dampf gebildet.
Nach der erfolgten Meldung der vollständigen Entfernung der Metallteile aus dem Natronlaugebad werden die Hallentore geöffnet und zusätzlich mit einem Lüfter belüftet.
Für die Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehren Almhorst und Seelze war diese Einsatzübung der Abschluss der einzelnen Übungsszenarien während der vorausgehenden Ausbildungsabende. Die Übung “Ortsfeuerwehren im Einsatz” war nach 3 Stunden beendet.
SCN/rw